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Dienstag, 19. Januar 2010

Homestay im Mekongdelta

Den 16. - 20.01.2010 verbrachten wir in dem kleinen Dorf Nhon Ai im Mekongdelta bei einer vietnamesischen Familie. Der älteste Sohn hatte schon einige Male Touristen bei sich zu Hause wohnen lassen. Von dieser Adresse erfuhren wir durch Herumfragen. Ein Zeitungshändler gab uns schließlich die Telefonnummer der Familie.  Homestays werden auch von vielen Reiseagenturen vor Ort angeboten, aber mit unserem "Geheimtip" hatten wir richtig viel Spaß! 

Die Familie, bestehend aus Mutter Nam, Vater Tudi, den Söhnen Minh (28), Lam (17) und Si, der Tochter Dieu (15) und der wirklich umwerfend süßen Oma Vinh (86), nahm uns mit stürmischer Gastfreundlichkeit auf. Wir bekamen alles mögliche zum Probieren zugesteckt, mussten essen bis zum Abwinken, wurden rund um die Uhr beobachtet und betreut und wurden sofort am ersten Abend in Vietnamesisch unterrichtet.


Das Haus der Familie besteht aus 8 sehr großen Räumen: Küche, Wohnzimmer, Omas Zimmer, 3 Schlafzimmern, einem Durchgangszimmer und einem Raum, der garagenähnlich genutzt wird. In jedem Raum befindet sich mindestens eine riesige Holz- oder Steinliege. In unserem Schlafzimmer zum Beispiel war die Liege bzw. das Bett direkt in das Zimmer eingemauert und mit gefliester Oberfläche versehen. Die Oma und auch die Söhne schlafen auf Holzliegen, auf die sie nur eine dünne Bastmatte legen – wir bekamen zum Glück eine weiche Matratze. Wenn die Holzliegen mal zu hart werden sollten, gibt es auch noch Hängematten im Wohnzimmer und für draussen. Die Kleider der Bewohner hängen im ganzen Haus verteilt an Seilen, die an der Wand entlang gehen oder an Metallständern. Wäsche gewaschen wird im Fluß.



Mutter Nam
Großmutter Vinh

Dieu, Nam, Minh.
Dieu, Großmutter, Ich.

Der Garten der Familie ist sehenswert, da sich der Vater auf den Anbau von Obst, hauptsächlich Longan, spezialisiert hat. Neben den Longan-Bäumen gibt es noch Bananen-, Mango-, Starappel- und jede Menge Limonenbäume. Zur Familie gehören außerdem noch 2 Hunde, einige Hühner und ein Hahn, diverse Fische im Teich. Zum Einkaufen wird meist mit dem Boot gefahren, einem kleinen Kahn mit Motorantrieb. Aber auch 2 Motorräder gehören zu Haus.







Morgentlicher Einkauf mit dem Boot. 


Was wir lernten:

1. Starappel zu essen: 


Jeder, den wir trafen, erzählte uns, dass Starappel das Leckerste der Welt sei.
Eines Tages auf einer Fahrradtour fanden wir einen Starappel-Baum. Wir pflückten einen Apfel und schnitten ihn auf. Er war von außen und innen grün und es kam ein milchiger Saft heraus. Wir schälten ihn und bissen in das äußere Fleisch. 
Es schmeckte furchtbar!
Als wir das zu Hause erzählten, zeigte uns die Familie, wie man ihn wirklich ist: Man schneidet den Apfel auf und unter der äußeren, grünen oder roten Fleischschicht befindet sich die weiße, essbare Schicht. Diese erinnert an Mangosteen, ist also sehr süß und aromatisch.
 Unsere erste Begegnung mit dem Starappel - so ist er natürlich ungenießbar.
Vom Starappel, hier mit roter Schale, schmeckt nur das innere Fleisch.

2. Anfänger – Kurs in Meditation: 

Da der älteste Sohn des Hauses gerade eine Ausbildung als Wunderheiler absolvierte, weihte er uns in seine Kenntnisse über Meditation ein. Da sind zuerst mal 5 Chakras, die man lernt: Chakra Nr. 6 zwischen den Augen auf der Stirn, Chakra Nr. 7 auf dem höchsten Punkt des Kopfes, Chakra Nr. 5 auf dem ersten Wirbel der Wirbelsäule von oben, Chakra Nr. 4 auf der Wirbelsäule in selber Höhe des Herzens, Chakra Nr. 3 auf der Wirbelsäule gegenüber des Bauchnabels, Nr. 2 auf der Wirbelsäule wo beide Beckenknochen zusammenkommen. Als Anfänger kann man zum Anfang der Meditation beten oder an einen lieben Menschen denken. Danach atmet man tief ein und 3mal solange aus, denkt dabei jeweils an einen Chakrapunkt. Danach meditiert man jeweils 5 Minuten, indem man an den ersten Chakrapunkt denkt, danach folgt der nächste Punkt, auf den man sich auch 5 Minuten konzentriert, u.s.w.. Die Chakras müssen am Anfang von einem erfahrenen Meditierenden geöffnet werden. Dieser konzentriert sich auf die Punkte und öffnet diese mental. Die Punkte bleiben 3 Tage offen, in dieser Zeit muss man täglich üben. Wenn man 3 Tage pausiert, schließen sich die Punkte wieder.

3. Vietnamesisch: 

Wir lernten einige wenige Worte, leider lang nicht genug, um sich mit der niedlichen Oma unterhalten zu können, die eigentlich relativ viel erzählte. Die Oma fand ich super und ich hörte ihren Erzählungen gerne zu, obwohl ich null verstand. 



4. Ich lag zum ersten Mal in einer Hängematte und befestigte diese auch zum ersten Mal an einem Baum.


5. Ich sah zum ersten Mal, wie ein lebender Aal erschlagen, geschuppt und ausgenommen wurde.


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