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Sonntag, 5. Dezember 2010

Donkey Valley, Newcastle, Südafrika: Räuchern, Käse machen, Schweinezäune bauen

Heute ist Sonntag. Jeanne, die Hausherrin ist zu Hause und wie immer äußerst aktiv. Heute will sie uns zeigen, wie man Schinken und Eier räuchert.


Als Räucherofen dient ein alter Kühlschrank, der draußen vorm Haus steht. Ein ausrangierter Kühlschrank ist eine ideale Räucherkammer, denn er ist dicht, hat verschiedene Böden in verschiedenen Höhen und hat die richtige Größe. Der Schinken wird an den Rost angehangen. Eier können in einem Gefäß stehen, weil diese nicht lange brauchen. Unten auf dem Boden: Ein einfacher Metallbehälter gefüllt mit Sägemehl. Darin wird glühende Kohle platziert, angezündet, die Kühlschranktür geschlossen und fertig. Nun kann man es dort drinnen einfach rauchen lassen. Schinken räuchern dauert den ganzen Tag, die Eier brauchen nur eine Stunde. 

Das Schwein, was wir neulich zerschnitten haben, muss heute noch weiter präpariert werden. Dafür gibt es eine spezielle Fleischsäge. Damit werden diverse Stücke vom Schwein geschnitten. Für mich nicht der Traumjob, aber ich schabe das „Sägemehl“ vom Fleisch und würze es, verpacke es in Plastikbehälter und ab geht’s in den Tiefkühler.



Insgesamt verbrachten wir 2 Wochen auf der Farm – wie sich heraus stellte, viel zu kurz!

Wir machten viele schöne und auch einige weniger schöne Erfahrungen. Ich konzentrierte mich auf die Fütterung der Tiere, verwöhnte die Katzen mit kleinen heimlichen Leckerbissen und versorgte ein krankes Schwein mit warmer Milch und Decken, was mich sehr mitnahm. Vor allem, weil es nach 4 Tagen gestorben ist. 
Ich fütterte Taube und Küken und brachte sie jeden Tag von der Küche ins Freigehege und steckte den Papageien Apfelstückchen zu.

Nebenbei verarbeiteten wir jeden Tag 10 Liter Milch zu Hüttenkäse, Mozzarella, Feta oder Joghurt, Butter oder Ghee, kochten und backten, wuschen und trockneten ab. Ich bemalte Kompost-Toiletten mit Deko-Motiven und baute einen Wetterschutz für Schweine.

Ach ja, und dann gab es noch den hier...



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Samstag, 4. Dezember 2010

Donkey Valley, Newcastle, Südafrika: Di wagt sich in Freimaurerkreise

Tag 3 unseres Farmaufenthalts. 
Heute wohnen wir einem seltsamen Ereignis bei. 
H., unser Hausherr, nimmt uns mit zu einer Versammlung der „Masons“, zu deutsch Freimaurer! Da man nicht allzu viel Gutes über diese Logen hört, bin ich mal gespannt, was uns dort so erwartet. 



Als wir am Ort des Geschehens ankommen, wird schon fleißig gebrutzelt. Ein ganzes Schwein dreht seine Runden auf dem Grillspieß. Grillen, hier Braai(en) genannt, ist das liebste Hobby der Südafrikaner, da machen auch die Freimaurer keine Ausnahme.



Spätestens nach der ersten Rede des Vorsitzenden stellen sich zwei Dinge heraus. Erstens: Es dreht sich so ziemlich alles um Geld. Zweitens: Es herrscht ein ziemlich hoher Grad an Vereinsmeierei vor.

Zuerst wird bekannt gegeben, dass die Getränke, die auf Spendenbasis bezahlt werden, einem gemeinnützigen Zweck zugute kommen und dass doch bitte mehr für das Glas bezahlt werden solle, als auf der Liste stehe. Für welche Spende genau das Geld verbraucht wird, ist nicht ganz klar.



Später am Abend wird uns eine Einweisung gegeben und es wird uns der heilige Versammlungsraum der Loge gezeigt. Der Saal ist voll mit mittelalterlichen Symbolen, die alle dem bautechnischen Bereich entstammen. Verschiedene Leute fragen nach den verschiedenen Bedeutungen der Symbole. Es wird eifrig erklärt und gezeigt.



Die Konversation bleibt jedoch an der Oberfläche, keiner kommt auf die Idee zu fragen, was diese Leute eigentlich wirklich wollen, was ihre Motive sind. Also frage ich.

Die Antwort: Die Freimaurerei ist eine Vereinigung von Leuten, die anderen Leuten helfen möchten, die in Not geraten sind. Natürlich wird vorwiegend den „Brüdern“ geholfen, soll heißen, den Logenmitgliedern. Logenmitglieder helfen sich, indem sie diejenigen unterstützen, die ihren Job verloren haben, krank werden oder in Rechtsstreitigkeiten verwickelt sind. Aber auch für arme Menschen außerhalb der Loge wird gesammelt.

Auf die Frage hin, warum so eine strenges System von Hierarchie-Ebenen besteht, obwohl die Organisation sich selbst doch „Bruderschaft“ nennt und daher doch alle Mitglieder den gleichen Stellenwert haben müssten, wird mir versichert, dass das auch so sei. Keiner der Mitglieder wird benachteiligt oder bevorzugt, nur weil er einen niedrigeren oder höheren Grad habe.


Aus anderer, privater Quelle erfährt man dieses: Die Freimaurerei ist ein hierarchischer Haufen, der nur für Männer zugelassen ist und über insgesamt 33 Grade (Hierarchie-Ebenen) verfügt. Die offiziellen Grade für Otto-Normal-Mitglied betragen 31, soweit kann man aufsteigen, wenn man seine Persönlichkeit entsprechend den Erfordernissen ausbildet. In den 32. und 33. Grad kommen nur sehr sehr wenige Mitglieder und angeblich sollen nur diese wissen, was in der Organisation wirklich läuft.



Spaßiger wird es dann wieder beim anschließenden Ausgehen in ein französisches Restaurant, das von einem Freund von H. geführt wird – nach der bedenklichen Runde unter Freimaurern kann man ein Schnäpschen jetzt auch gut gebrauchen.

Freitag, 3. Dezember 2010

Donkey Valley, Newcastle, Südafrika: Anleitung zum Kühe Melken und - die Schweinchengeburt

Heute wagen wir uns in den Kuhstall – Kühe melken. 

Mit Hand, versteht sich. 


Dazu werden die Kühe von einem Gatter einzeln in einen Melkstall geleitet. Die älteren Kühe gehen freiwillig hinein und stellen sich in die richtige Position, aber andere, jüngere Kühe, straucheln herum, drehen sich in alle möglichen Richtungen und wollen nicht stillhalten.


Beim Melken mit Hand geht man folgendermaßen vor:

Wenn alles gut läuft, geht die Kuh freiwillig in den Melkraum, wo sie den Kopf durch ein Gatter steckt, um sich das dahinter liegende Futter einzuverleiben. Das Gestänge des Gatters kann dann so abgeklappt werden, das die Kuh ihren Kopf nicht zurückziehen kann und in dieser Position bleiben muss, bis sie leer gemolken ist. Zur Sicherheit vor Tritten und um den um sich peitschenden Schwanz nicht immerzu im Gesicht zu haben, werden die Hinterbeine samt Schwanz mit einem Seil zusammengebunden.


Das Melken an sich ist eine schmierige Angelegenheit, wegen dem Melkfett, das man sich vorher auf die Finger schmiert. Wenn das Wetter dazu noch kalt und nass ist, wird das Fett an den Fingern noch schmieriger. Eine Kuh zu melken ist nicht schwierig, allerdings ist man zum Anfang so langsam, dass man für einen Eimer voll Milch mindestens eine halbe Stunde braucht.

Dass eine Kuh einen ganzen Eimer Milch abliefert, hatte ich vorher nicht gewusst.



Das Melken dauert etwas über 1 Stunde, je nachdem, wie viele unfähige Volontäre mitmelken wollen. Beim Stammpersonal geht es natürlich bedeutend schneller. 

Kurz nach 8 Uhr gibt es dann das wohlverdiente Frühstück. Danach sucht sich jeder so seine Arbeit für den Tag.



Für mich geht es darum, nicht den ganzen Tag wie ein Hausmütterchen in der Küche zu verbringen, sondern eine Arbeit zu finden, die a) wichtig ist und b) möglichst an der frischen Luft stattfindet.

Also melde ich mich zum Projekt „Kompost-Toiletten-Bau“, zusammen mit Ralph und Pam, den zwei Engländern.

Für die Kompost-Toilette müssen vier Wände und ein Untersatz für den Eimer aus Sperrholzplatten gesägt werden. In die Toilette kommt ein Plastikeimer mit abschließendem Deckel. Zum „Spülen“ bedeckt man alles mit Sägespänen. Die Kompost-Toilette ist zwar gewöhnungsbedürftig, spart aber jede Menge Wasser.


Ralph und Dan beim Toilettenbau - Design...
... und gute Ratschläge by Di
Am späten Nachmittag kommt dann auch noch das Schwein... Hannes, unser Hausherr, hat es im Dorf schlachten lassen. Nun liegt es tot auf dem Küchentisch. Meine Abneigung gegen totes Fleisch noch nicht ganz überwunden, schaue ich erst mal nur zu, wie das Schwein zerlegt wird.



Auf Tod folgt auch immer neues Leben – und deshalb dürfen wir am gleichen Tag einer Schweinchen-Geburt beiwohnen. Die Sau gebärt gerade ihr 4. Baby, als ich zufällig vorbei schlendere. Als alle Volontäre zusammengetrommelt sind, können wir noch 2 weitere erfolgreiche Geburten beobachten, die letzten zwei Ferkel sterben, da sie unter dem Schleim und Blut begraben werden.











 


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Donnerstag, 2. Dezember 2010

Donkey Valley, Newcastle, Südafrika: K und Di versuchen ihr Glück als Bäuerinnen

Donkey Valley, Newcastle, Südafrika

Vom 01.12. - 18.12.2010 haben wir uns für ein Farm-Sitting in Newcastle, nähe Johannesburg, angemeldet. Man nennt das auch Woofing. Woofing ist: Auf 'ner Farm mitarbeiten und dafür umsonst wohnen und essen.

Für mich ist das der erste Versuch und der erste Kontakt mit dem Farm-Leben. Obwohl ich selbst vom Dorf komme, habe ich nicht die leiseste Idee von den ganzen Arbeiten, die auf einer Farm so anfallen. Wir stürzen uns also in ein Bauernhof-Abenteuer.

Von Jeanne, der Gastgeberin, werden wir in Newcastle abgeholt. Von Newcastle bis zu unserem neuen Domizil „Donkey Valley“ sind es ca. 50 km, also mal wieder so richtig j.w.d...


Wie aufregend! So viele Leute! Wie eine richtige Großfamilie (die ich persönlich ja nie hatte) sitzen alle um den Küchentisch herum...alle zusammen sind wir 11 Personen!

Jeanne und Hannes mit Tochter Tara sind die Hausherren. Die Volontäre Ralph, Pam, Samantha und Connor kommen aus UK, Bright und Tim aus den USA. Super, jetzt können wir uns erst mal an den englischen, den amerikanischen und den südafrikanischen Slang gewöhnen – ich versteh erst mal nur Bahnhof...


Unterm Tisch, auf der Waschmaschine, im Wohnzimmerbereich und vor der Küchentür draußen lungern etliche Haustiere herum: 2 Pekinesen (Frodo und Joko), 2 große Hunde (Duke und Shaq, müssen draußen bleiben), 4 Katzen, 2 Papageien und eine Taube, die aufgezogen werden muss.

Weiterhin gibt es Emily, Sakel, Emanuel, Boob, Vincent, die alle auf der Farm in Festanstellung arbeiten, aber nicht mit am Tisch sitzen, weil die alten Regeln aus der Zeit der Apartheid noch immer gelten.

Im weitläufigeren Gelände der Farm findet man außerdem Emus, 8 Kühe, 9 Pferde, Schweine, Puten, Enten, Hühner, Seidenraupen, Kaninchen. Es gibt Gemüsegärten, Weiden, Fischteiche und sogar einen Raum für Naturkosmetik-Herstellung.

Jeder hat seinen eigenen Bungalow mit Kompost-Toilette.

Hannes, unser Hausherr, ist Zahntechniker. Seine Werkstatt ist gleich hinterm Haus. Jeanne arbeitet außerhalb, ist Geschäftsführerin und Partnerin in einer Klebebandfabrik.
Trotzdem beide Vollzeit arbeiten, hat das Paar einen unglaublichen Schatz an Wissen über alternatives Handwerk angehäuft. So ziemlich alles im Haushalt, wie zum Beispiel das Spülmittel, die Seife, das Waschmittel, ist auf ökologischer Basis selbst produziert. Außerdem stammen fast alle Lebensmittel aus Eigenproduktion.


Heute morgen: Erster Rundgang mit dem Hund Shaq. Das Grundstück ist riesig. Wir gehen über Wiesen und Koppeln, der Hund führt mich, er kennt den Weg. Nur leider sind Weidezäune für mich ein größeres Problem als für Shaq. 
Der erste Tag dient zur Orientierung. Es gibt viel zu sehen. Ich bin aufgeregt, weil ich das Zusammenleben mit so vielen Personen nicht gewohnt bin. Für 11 Leute kochen, abwaschen, sich gegenseitig bedienen ist ungewohnt für mich – man will ja nicht egoistisch oder faul wirken....und so springt jeder für jeden herum und holt und gibt rüber und fragt und, und, und...

Donnerstag, 25. November 2010

Wildlife in Wilderness

Wilderness. 
wie der Name schon sagt, ist es sehr wild in Wilderness. 
Wir leben in einem wunderschönen Bungalow, mitten im Wald. 


Und um uns rum ist es grün, grün, grün!



Neben einer atemberaubenden Natur ist hier auch der berühmte Knysna Lorie zu Hause. Dies ist ein ganz besonders schöner Vogel, der jedoch ein bisschen scheu ist und außerdem so grün wie die Bäume, sodass es etwas länger gedauert hat, bis wir ihn halbwegs erkennbar im Kamerakasten hatten...










Dienstag, 23. November 2010

Oudtshoorn, Südafrika: Der Straußenführerschein

Oudtshoorn, eine Kleinstadt nördlich der Gardenroute, ist vor allem als „Capital of the Ostrich“ oder Straußenhauptstadt bekannt.  


Auch ich als großer Tierfan will mir diese Sehenswürdigkeit nicht entgehen lassen und so fahren wir mit unserem geliehenen Golf Chico zu einer der drei bekanntesten Straußenfarmen des Ortes mit dem vielversprechenden Namen „Safari“.

Schon als wir in die Straße der besagten Farm-Adresse einbiegen, kommen sie uns entgegen: Riesige glubsch-äugige Langhälse auf unheimlich langen, muskulösen Beinen lungern neugierig am Zaun 'rum.





Im Gegensatz zu den wilden Straußen, die eher als Einzelgänger über die Savanne promenieren, scheinen sich diese hier in der großen Traube recht wohl zu fühlen.
 

Gehalten wird hier die südafrikanische Art, die neben der kenianischen und der simbabwischen die kleinste und friedlichste Art ist. Der südafrikanische Strauß ist ruhig, problemlos zu halten und produziert Federn in einer sehr guten Qualität, hat dafür aber weniger Fleisch auf den Rippen. Kenianische und simbabwische Strauße dagegen haben schlechtere Federn, taugen aber als Steak mehr.



Kenianischer Strauß: Größer, mehr Fleisch, aber auch aggressiver. 



Zu essen gibt es heute wie auch an allen übrigen Tagen Pellets aus Luzerne, Mais und Kalzium. 14 Monate ist für den Strauß das beste Alter, um der Welt ade zu sagen. Wenn man ihn nicht vorher mordete, würde er aber bis zu 72 Jahre alt werden können.
 

Apropos morden – der Strauß kann ganz wunderbar morden. Und zwar, indem er seinen Gegner mit einem gezielten Kick in den Tod tritt. Da das Fußgelenk, das oft irrtümlich für das Knie gehalten wird, weil es sich auf Kniehöhe befindet, nur nach vorn einknickbar ist, stelle man sich nie VOR einen Strauß, weil dieser wenn, dann, nach vorne tritt.



Währenddessen kann man sich von hinten und von der Seite getrost nähern, ohne getreten zu werden. Nähert man sich einem Strauß von vorn, sollte man eher auf sein Füße achten und nicht so auf seinen Schnabel, denn die Gefahr, von einem Strauß gebissen zu werden, ist sehr gering. Die Vögel sind es nicht gewohnt, ihren Schnabel als Waffe zu benutzen – schon aus dem Ei wird sich getreten, nicht gepickt.  



Na dann... alles klar für die erste Reitstunde. Rischtisch...auf der Straußenfarm gehört auch ein kurzer Straußenritt zum Programm. Allerdings dürfen nur Leute reiten, die unter 70kg wiegen.  



Und das geht so: Man nehme einen Strauß und stelle ihn neben einen Zaun oder Leiter oder ähnliches, damit man von oben aufsteigen kann. Man klettere auf den Zaun und lasse sich vorsichtig auf dem Tier nieder. Vorher werden die Flügel nach vorn geklappt, man setzt sich dann unter die Flügel und klappt die Flügel dann wieder zurück. Jetzt, wo man unter den Flügeln sitzt, kann man diese rechts und links fassen und sich an ihnen festhalten.  



Dann wird der Strauß angeschupst und läuft los:













Samstag, 20. November 2010

Capetown, Südafrika

In Cape Town hatten wir Glück! 

Denn wir hatten von Anfang an eine Super Guide(iene), Freundin und Gastgeberin direkt vor Ort. 
Und das kam so: Eine Freundin von K.’s Freund hat ca. 1000 Freunde, unter anderem zig davon in Südafrika und eine davon direkt in Kapstadt. Das Business-Girl aus Kapstadt heißt Fumane, ist Quality-Managerin und Hobby-Sportlerin. 
Gab uns Ihr Essen, einen Schlafplatz, ihr Auto, viele Tipps für die Stadtbesichtigung und jedem Menge Spaß. Danke, Lady F.!


In CapeTown  verbrachten wir 10 wunderschöne, bunte Tage ohne Regen und in großem Getümmel. 





Ein Trip zum Cape of  Good Hope gehörte zu den Highlights, da auf dem Weg dorthin ein Naturspektakel das nächste jagt. 



Auf dem Weg zum Cape gibt es die wunderschönsten Buchten und Steilhänge, die man je gesehen hat.  Direkt am Cape gibt es realistische Windstärke 9 (erhebliche Schwierigkeiten beim Gehen) und dazu Sonne satt. 

In Simon's Town gibt es diesen Strand mit den niedlichen Pinguinen! 










Mittwoch, 3. November 2010

Moremi Game Reserve - K und ich stürzen uns in die wildeste Wildnis aller Wildnisse!

Endlich! Wir sind im Okavango Delta! Ich könnt singen und tanzen, wie hatte ich mich auch dieses spektakuläre Naturerlebnis gefreut!

Beim Buchen unserer Safari-Tour hatten wir Glück. Normalerweise kommen nur sehr reiche Leute ins Innere des Deltas, da es dort keine bezahlbaren Unterkünfte gibt. In unserem Falle können wir diese Hürde umgehen, indem wir mit dem Boot unserer Guesthouse-Besitzer bis ins Innere des Deltas fahren und dort mehr oder weniger wild campen. Das bedeutet zwar keinen Komfort, keine Dusche und kein „richtiges“ Klo, aber es sind ja nur 3 Tage und Wasser gibts ja genug - wenn auch mit Krokodilen drin.

Am Abend: Bush-Walk.

Jawohl - man läuft zu Fuß dort rum, wo Elis, Löwen, Hyänen, Zebras und Büffel zu Hause sind.
Es ist schon 17:30 Uhr, da muss man sich beeilen mit dem Spaziergang, denn es soll schon vorgekommen sein, dass gewiefte Löwen Buschgänger so lange aufgehalten haben, bis es dunkel wurde, um dann bessere Karten beim Angriff zu haben.

Das erste Mal im Bush hat man natürlich Schiss.

Wir bekommen unsere Einweisung: Bei Löwen soll man stehen bleiben und ihnen direkt in die Augen schauen. Nicht weggucken, was ein Zeichen von Schwäche bedeuten würde.

Nicht so bei den Leoparden – die soll man gerade nicht angucken, sondern lieber weggucken, damit sie sich ungesehen aus dem Staub machen können.

Bei Elefanten soll man rennen und bei Büffeln rennt man auch, allerdings nur bis zum nächsten Baum und dann um den Baum herum, damit der Büffel volle Kanne gegen den Baum läuft und sich das Köpfchen stößt.

Bei Affen dagegen kann man einfach ins Zelt gehen und den Reißverschluss zu machen.

Wenn der Löwe ums Zelt schleicht, dann macht man am besten gar nichts, außer still sein und beten (aber leise).

Dementsprechend aufregend ist die erste Nacht im Zelt.
Durch unsere Zeltgaze kann man zwar von außen nicht rein gucken, aber leider auch nicht sehr gut raus gucken. Auf der dem Busch zugewandten Seite kann man des Nachts gar nichts erkennen, nicht mal Schatten. Bleiben noch die Ohren, auf die man sich verlassen muss. Aber selbst Elefanten pirschen sich ja so leise an, man weiß das ja...

Über unserem Zelt ein Baum.
Ebenholz.
Am Morgen kommen die Affen... Affen pirschen sich nicht an. Ganz im Gegenteil – je lauter, desto besser. Neben unserem Zelt ein Mukulpani-Kokosnuss-Baum, die jetzt wie Handgranaten neben unserem Zelt einschlagen.

Am nächsten Morgen: Wieder ein Bush-Walk.
Wir treffen auf den Hammerkopf-Vogel, der gerade sein Nest baut. Mischt sich sein Baumaterial zusammen, aus Lehm, Ästen und Gras. Dann zieht er den Rohbau hoch. Danach die Innenausstattung. Es werden hier zwei Zimmer eingerichtet, eins davon das Kinderzimmer. Da beide Eltern tagsüber mit der Essensbeschaffung beschäftigt sind, haben sie sich für die Bewachung der Kinderstube etwas ganz Besonderes einfallen lassen: eine Baumviper übernimmt diesen Job. Die Baumviper liegt im Nesteingang und lässt niemanden vorbei, der nicht Hammerkopf-Vogel ist. Den kleinen Hammerkopf-Küken krümmt sie dagegen kein Haar.

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Montag, 1. November 2010

Maun, Okavango Delta - Spiel mir auf dem Xylophon

Wie ein riesiges Xylophon, das von 1000 Klöppeln gespielt wird, hört sich die botswanische Wildnis bei Nacht an.

Und wer spielt? Die Frösche natürlich.

Abertausende kleine Quaker, manchmal nur so groß wir ein Fingernagel, hüpfen geschäftig über Sand und Wiesen oder trällern, gemütlich in Rieddächern versteckt, ihr Lied.

Eine beigefarbene Fledermaus segelt um den riesigen Feigenbaum herum, unter dem wir gerade sitzen. Nicht weit vom Hippo-Zaun, der den Fluss vom Campingplatz abgrenzt.
Fledermausbaum, genau vor unserem Zelt. 


Der Campingplatz ist einfach Wahnsinn (Old Bridge Backpackers, Maun). Natur pur und direkt am Ufer des schönen Okavango-Flusses. Die Artenvielfalt hier ist atemberaubend. Die einzige Art, die nervt, sind die Säufer an der Bar und ihr lautes Rumgegröhle, aber da muss man halt Spaß verstehn...

 


Donnerstag, 28. Oktober 2010

Chobe Nationalpark - Klobrillenantilope, Jesusvogel und Würstchenbaum

Wer macht denn sowas? Frisst, so oft es geht, kann aber auch 2 Jahre von seinen im Schwanz befindlichen Fettreserven leben, ohne auch nur das kleinste Hühnchen zu sich zu nehmen.


Wisst ihr nicht? Kleiner Tipp: Eine Schlange ist es nicht, obwohl die nach dem gleichen Schema funktioniert, aber nur ein paar Wochen durchhalten kann.


Junge Exemplare der gesuchten Spezies schaffen es aber dann auch nur 4 Monate ohne ins Brötchen zu beißen, was aber immerhin viel besser ist, als die kläglichen 40 Tage, die wir Menschen ohne Nahrung überleben können.
Na? Rischtisch! Es ist das Krokodil!  


Im Chobe Nationalpark liegen viele einfach so am Ufer oder treiben an der Wasseroberfläche. Dann sehen sie aus, wie ziemlich grob geraffelte Baumrinde. Lauernd. Oder einfach nur die Seele baumeln lassend?





Auf den Chobe Nationalpark hatte ich mich extrem gefreut, und zwar schon seit Beginn unserer Weltreise.  

Das Erste, was mir zu Afrika eingefallen war, war das Okavango-Delta und der Chobe Nationalpark in Botswana.

Und nun endlich! 
Nach 337 Reisetagen (meine Kamera zählt mit) sind wir in Botswana!
Und nach einer traumhaft reibungslosen Grenzüberquerung mit Bootsfahrt über den Chobe-River, 0hne Visagebühren, Maul-und-Klauenseuche-Desinfektionsbad und Abgabe sämtlicher Nahrungsmittel, die Fruchtfliegen anziehen könnten, sind wir nun endlich in Kasane, dem Ausgangspunkt zum Chobe Nationalpark, dem Park mit der dichtesten Tierpopulation überhaupt!!!


Der Chobe-Fluß. Ach, was für ein gewaltiger Strom (!)...im Moment nicht ganz so gewaltig, wir befinden uns ja immer noch in den letzten Wochen der Trockenzeit.  

Aber das wird.

Heute hat's auf jeden Fall schon mal wie aus Kübeln gegossen, und zwar genau dann, als wir es uns gerade auf unserem Safari-Boot gemütlich gemacht hatten und es los ging, zum großen Chobe-Safari.



Der Chobe NP ist einer der schönsten Parks, die ich bis jetzt gesehen habe. Zwar ist die Artenvielfalt nicht ganz so groß wie z.B. in der Serengeti, aber die Anzahl der Tiere ist dafür um so höher.


Elis gibt es bis zum Abwinken.




Krokodile überall, zu Lande wie zu Wasser. Hier ist die größere Spezies vertreten.

Nilpferde recken neugierig die Köpfe aus dem Wasser und lächeln in die Kamera. Trotzdem das Nilpferd immer lächelt, soll es das gefährlichste Tier Afrikas sein. Schwer zu glauben, wenn man die Badenixen so im Wasser planschen sieht.




Außerdem neu für mich war das Große Kudu, das soo riesige Ohren hat, dass selbst der Löffelhund neidisch ist. Apropos Löffelhund, der steht noch auf meiner Liste. Leider sehr schwer zu entdecken, da nachtaktiv.




Ansonsten gibt es noch: Büffel, die seltene Puku-Antilope, Impalas, Schwarzstörche, Jesusvögel, Möven, große Reiher, Fischadler, Löffler, Sable-Antilope, Geier, Francolin-Hühnchen und Klobrillenantiplope.



Aber was hat es jetzt mit der Klobrillenantilope auf sich?

Und wieso Jesusvogel?

Und wo bitte geht’s zum Würstchenbaum?


Würde der Würstchenbaum in Deutschland wachsen, wären dann alle Metzger arbeitslos? Aber natürlich nicht...da sei Gott davor! Der Würstchenbaum ist ein rein vegetarischer Würstchenproduzent. Die Würstchen sind für den Menschen nicht genießbar und werden nur von Affen verzehrt. 



 


Die Klobrillenantilope dagegen, der ist was passiert! Die hat sich aus Versehen auf eine frisch gestrichene Klobrille gesetzt und hat seitdem nen weißen Rand am Hintern.






Laufen wie Jesus? Auf dem Wasser und ohne Hilfsmittel? 
Das kann der Jesus-Vogel, dachten sich die Einheimischen und verpassten ihm seinen Namen. 
Was die Einheimischen allerdings nicht wussten – der Vogel hatte sie ausgetrickst! Er läuft gar nicht auf dem Wasser, sondern ist so leicht, dass er über die Seerosenblätter laufen kann. Der alte Spaßvogel...hihihi...






  









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