Der Panamakanal hat mich überrascht. Ich dachte an einen leblosen, einbetonierten Kanal mit hohen Ufer-Kaimauern. Beispiele in Deutschland gibt es ja genug: Man fühlt sich wie auf der Autobahn, die ja größtenteils auch nur noch durch einen Schlauch aus Beton führt - nur auf dem Wasser eben.
Nicht so in Panama !
Der Lake Gatun - dieser riesige See - das ist ein künstlicher See. Das Schöne daran ist, man merkt es nicht. In den Ausläufen vom Panamakanal kann man ein unvergleichliches Ökosystem bewundern.
Mein absoluter Favorit ist dieser Anblick des Waldes. Ich könnte den ganzen Tag nur auf diesen wunderschönen Wald schauen oder den ganzen Tag in ihm abhängen, Tiere beobachten und Fotos machen ... Was ich auch gemacht habe, ich war nie in der Stadt, ausser 2mal in Amador, was ich aber zum Erholungsgebiet von Panama-City zählen würde und auch nur, weil es dort ein Bio-Museo und die Faultiere gab.
Es gibt hier immergrüne Bäume und Saisonbäume, die, wie bei uns im Winter die Blätter abwerfen. Nur findet dies hier in der Trockenzeit statt. Also alle Bäume, die hier auf dem Foto zu sehen sind, sind glücklicherweise nicht tot - sie sind nur im Winterschlaf!
PANAMA 2018, 2014 *** THAILAND / MYANMAR 2016 *** HONG KONG / BORNEO 2015 *** WORLDTOUR 2010
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Samstag, 3. Februar 2018
Donnerstag, 1. Februar 2018
Faultieralarm!
Es gibt Tage, da kommt man aus dem Staunen nicht mehr heraus...
Heute: Das Faultier.
Sehr gut ist, dass es in Panama das Smithsonian Tropical Research Institute gibt, ein wissenschaftliches Institut aus den USA, das sich der Erkundung der Flora und Fauna der Tropen widmet. Das Smithsonian betreibt in Panama-City Amador einen Park, in dem Faultiere in freier Wildbahn beobachtet werden können.
Man kann sich vielleicht vorstellen, was für einen Sprung des Entzückens ich gemacht habe, als ich das erste Faultier auf einem Baumast fand...
Hoffmann-Zweifingerfaultier |
Donnerstag, 25. Januar 2018
Pipline-Road – Nasenbären und Trogone
Einige Vögel machen Geräusche – da kann man nicht mal sagen, ob es überhaupt ein Vogel ist. Ich stehe vor einem Gebüsch, aus dem ein niedliches Purrrrrrrr ertönt und sehe nichts. Nach ein paar Minuten denke ich, es kann auch einfach nur eine Zikade sein und will schon weiter gehen, da sehe ich endlich etwas ganz kleines, grünes, von Ast zu Ast springen. Der Täter ist identifiziert! Aber leider viel so gut getarnt für meine Kamera, die 30 Bilder von NICHTS macht, weil sie das herumspringende grüne Etwas in dem Grün gar nicht fokussieren kann....
Als nächstes finde ich heraus, was da im Unterholz sitzt und ganz laut kaut! Es mapft und kaut und raspelt, aber man sieht nichts, weil der Wald so dicht ist. Es war aber dann letztendlich ….
Setzt man sich irgendwo hin und ist ein paar Minuten still, hat man die besten Chancen, dass Tiere einfach so vorbeischlendern. Zum Beispiel diese Gruppe Coatis (Nasenbären):
Typisch für den Trogon ist, dass er neugierig ist. Wenn man irgendwo sitzt kommt er ran und guckt, ohne etwas zu sagen. Man hört ihn nur am Flügelschlag. Sitzt er einmal, dann ist er gut zu sehen und bleibt auch eine Weile in der Nähe. Er ist kein sehr nervöser Vogel und bleibt, solange man keine stressigen Bewegungen macht.
Auf meinem Rückweg aus dem Dschungel treffe ich auf diesen Waldfalken, der mich zuerst sah. Daraufhin versuchte er, sich hinter einen Baum zu stellen, um nicht so auffällig zu wirken…
Und plötzlich erhebt sich das tosende Gebrüll der Brüllaffen genau über mir. Brüllaffen sind kilometerweit zu hören. Das Problem ist nur meistens, dass man sie hört, aber sie so weit oben in den Bäumen auf meist unzugänglichem Gebiet sind, dass man nicht nah an sie ran kommt. Dahingehend hatte ich richtig Glück, die Brüllaffen genau über mir zu hören. Allerdings immer noch verdammt weit weg und mit bloßem Auge nur als schwarze Punkte in dem Baumwipfeln zu erkennen.
Als nächstes finde ich heraus, was da im Unterholz sitzt und ganz laut kaut! Es mapft und kaut und raspelt, aber man sieht nichts, weil der Wald so dicht ist. Es war aber dann letztendlich ….
Setzt man sich irgendwo hin und ist ein paar Minuten still, hat man die besten Chancen, dass Tiere einfach so vorbeischlendern. Zum Beispiel diese Gruppe Coatis (Nasenbären):
Typisch für den Trogon ist, dass er neugierig ist. Wenn man irgendwo sitzt kommt er ran und guckt, ohne etwas zu sagen. Man hört ihn nur am Flügelschlag. Sitzt er einmal, dann ist er gut zu sehen und bleibt auch eine Weile in der Nähe. Er ist kein sehr nervöser Vogel und bleibt, solange man keine stressigen Bewegungen macht.
black-throated trogon, also known as yellow-bellied trogon, (Trogon rufus), m |
black-throated trogon, also known as yellow-bellied trogon, (Trogon rufus), f |
black-tailed trogon (Trogon melanurus) |
Auf meinem Rückweg aus dem Dschungel treffe ich auf diesen Waldfalken, der mich zuerst sah. Daraufhin versuchte er, sich hinter einen Baum zu stellen, um nicht so auffällig zu wirken…
slaty-backed forest falcon (Micrastur mirandollei) |
mantled howler (Alouatta palliata), Mantelbrüllaffe |
Mittwoch, 24. Januar 2018
Di im Vogelparadies
Heute bleibe ich in
Gamboa und laufe einen einfachen Weg, der zum örtlichen Wassertank
führt.
Da kommt es doch
wirklich zum Äußersten!
Ich finde ein
Tukan-Pärchen! Ganz alleine habe ich es erspäht und auch nur, weil
ich das komische Gegluckse in den Blättern nicht einordnen konnte –
sonst wäre ich glatt weitergelaufen! Gar nicht weit weg waren die
zwei und kamen dann, als ich stehen blieb sogar noch näher, weil
direkt vor mir eine Palme voll mit leckeren Palmfrüchten die Tukane
magisch anzog.
Ich konnte mein
Glück kaum fassen! Echte Tukans, die sonst nur kilometerweit weg auf
den höchsten Baumkronen sitzen – jetzt genau vor mir!!! Und gar
nicht scheu!
Na, wie man sich
vorstellen kann, war damit der Tag schon wieder gerettet.
chestnut-mandibled toucan or Swainson’s toucan, Braunrückentukan |
Das war aber an
diesem Tag noch lange nicht alles!
Ein überaus netter
Nachbar nur ein paar Häuser von Ivan‘s Guesthouse entfernt lud
mich in seinen Garten ein, um mir die Vögel zu zeigen. Dort waren
bald mehr Arten versammelt, als ich bisher im Wald finden konnte.
green thorntail (Discosura conversii), Grüne Fadenelfe |
red-legged honeycreeper (Cyanerpes cyaneus), Türkisnaschvogel, Rotfußhonigsauger |
Green Honeycreeper, F, Grüner Honigsauger, w. |
green honeycreeper (Chlorophanes spiza) |
Rotfußhonigsauger m, Rotfußhonigsauger w, Blautangare, Grüner Honigsauger (von links). Red legged Honey creeper m, Red legged honey creeper f, blue-gray tanager, green honeycreeper (from left). |
Dienstag, 23. Januar 2018
Soberania Nationalpark Gamboa und der Einbruch ins Resort
Am zweiten Tag nimmt
mich ein Mitbewohner aus dem Guesthouse mit dem Auto mit zum
Parkeingang. Wir gehen diesmal in den Park hinein, der Eintritt
kostet (Soberania-Nationalpark).
An der Parkstation füttern sie Kolibris.
Es ist ratsam, bei Sonnenaufgang auf den Aussichtsturm zu gehen. Nicht nur wegen der Tukans, die man in der Ferne auf den Baumwipfeln sehen kann, sondern allein schon wegen des wunderbaren Blicks auf den Wald lohnt sich der Aufstieg.
Im Park gibt es ein paar kürzere Waldwege, die sich aber allesamt nahe
der Parkstation halten und einen schönen Platz am Wasser, am dem man
stundenlang sitzen könnte.
Da ich morgens
gefahren wurde, hatte ich nachmittags noch genug (kriminelle)
Energie, um mich unbemerkt auf das Grundstück des Gamboa
Resorts
zu schmuggeln. Das Grundstück ist Natur pur, doch leider ist für
Nicht-Gäste der ZUTRITT VERBOTEN, weil das Resort auf dem Grundstück auch
seine Touren durchführt. Ich rutsche durch einen abgesperrten Weg
hinein und laufe die Strecke, die vor 4 Jahren noch offen war, noch
einmal. Es ist einfach paradiesisch...
Reiher, Geier,
Leguane!
Jetzt ging es erst
richtig los!
rufescent tiger heron (Tigrisoma lineatum) Juveline, Marmorreiher |
rufescent tiger heron (Tigrisoma lineatum), Marmorreiher |
Basilisk, Jesus Christus Echse, f |
Basilisk, Jesus Christus Echse, m |
southern lapwing (Vanellus chilensis), Bronzekiebitz |
Jetzt fing es an,
unübersichtlich zu werden – da war alle 10 Meter was Neues zu
entdecken!
Wie jeder, der mich etwas besser kennt, sicher weiß - Ich bin nicht mehr geworden vor Aufregung und natürlich am Ende des Tages überglücklich ins Bett gefallen!
Montag, 22. Januar 2018
Gamboa oder - mein Paradies
Nach einer 12 ½ –
stündigen Flugzeit mit Lufthansa, während der sie einen wahlweise
mit Pasta, schlechter als die vom Campingkocher, oder Hühnchen, das
genauso aussieht wie die Pasta, nur halt mit Hühnchen, füttern, und
nach den 3 letzten Kinofilmen „Planet der Affen“, nach denen man
sich nochmal so richtig Gedanken machen kann, wie ängstlich,
aggressiv und dumm die Menschheit doch sein kann und wie respektlos
sie mit anderen Lebensformen umgeht, freue ich mich nun wirklich
wirklich sehr auf den Dschungel.
Der Dschungel –
dieser Inbegriff von Leben und Fruchtbarkeit, von Verschiedenheit und
Einklang, von Freude in der Stille, von Harmonie und Gleichgewicht,
das nur der Mensch fertig bringt, zu zerstören. Dieses Stück heile
Welt, dass unermüdlich und stark gegen seine Dezimierung
zurückschlägt – Lebensraum für 1000e Lebensformen, von denen
jede einzelne schon allein nur Ihrer Schönheit wegen größten
Respekt und Rücksichtnahme verdient.
In diesem Dschungel
darf ich die nächsten 2 Wochen Gast sein. Werde teilhaben dürfen an
dieser Fülle, Pracht und Farbe. Werde ehrfürchtig den Geräuschen
von Tieren zuhören, die sich so gut verstecken, dass man sie
mitunter nie zu Gesicht bekommt. Werde mich heranpirschen, mich
herantasten, werde horchen, riechen und spähen und den Wald und ihre
Bewohner versuchen, mit allen Sinnen zu erfassen.
Gamboa - das ist für
mich das Paradies. Ich habe selten einen schöneren (besiedelten) Ort
irgendwo auf der Welt gesehen. Gamboa liegt am Panamakanal und ist
das Zentrum des Kanalbaus. Hier steht der älteste Kran und alles
Equipment, dass man zum Ausbaggern des Kanals benötigt.
Früher, als
der Kanal gebaut wurde, entstand die Siedlung für Kanalarbeiter aber
vor allem auch für ihre Chefs. Dort stehen gemütliche Holzhäuser,
umgeben von einer weitgehend ungezähmten Natur. Der Dschungel wird
nicht ausgesperrt, sondern setzt sich in den Gärten der Dorfbewohner
fort. In den Gärten laufen Agutis herum, die Nachbarn legen Bananen
aus, um die schillernd bunte Schar der Vögel anzulocken. Die
öffentlichen Wiesen werden nur stückweise gemäht, sodass genug
Rückzugsgebiete für Tiere erhalten bleiben.
Es gibt alte Bäume im
Dorfpark, die eine Form haben, wie man sie aus romantischen Märchen
kennt.
An der gegenüberliegenden Seite des Dorfes zum Kanal trennt
eine naturbelassene, teilweise gemähte Wiese und eine dünne
Dorfstraße das Dorf vom Wald.
Hier in Gamboa war
ich schon mal im Jahre 2014. Damals wohnte ich aber in Panama-City in
einem Hostel und nahm jeden Tag den Bus. Erst mal aus der Stadt
hinaus bis zum Busbahnhof und dann den Überlandbus nach Gamboa, der
mich an der uralten Charges-Kanal-Brücke hinaus ließ. Die Fahrt
dauerte jeden Tag 1 ½ Stunden und ich musste leider auch immer früh
zurück, da der letzte Bus um 17 Uhr fuhr. Damals hatte ich nur 3
Tage Zeit und ich schwor mir, dass ich diesen Ort unbedingt nochmal
ausführlich erkunden wollte.
Nun – diesmal
machte ich es wahr. 5 Nächte in Gamboa wohnen, in dem einzigen
Guesthouse, das es dort gibt, bei Ivan.
5 Nächte in einem dieser niedlichen Holzhäuser, 5 Tage kein
nerviger Motorenlärm, sondern nur Vogelgezwitscher, 5 Tage mit den
Vögeln aufstehen, laufen, schauen, staunen.
In Panama-City
angekommen nahm ich zusammen mit einem Kolumbianer ein Taxi nach
Albrook, wo der Bus nach Gamboa abfährt. Ich fand die Haltestelle
fast auf Anhieb wieder und der Bus spukte mich planmäßig um halb 8
Uhr abends vor dem Resort in Gamboa aus, von dem ich den Weg zu dem
Guesthouse kannte, das ich 2014 ausfindig gemacht hatte, und laufen
konnte.
Gamboa ist nicht nur
eines der schönsten Dörfer dieser Erde, dass ich kenne, sondern
auch ein Hot-Spot für Vogelbeobachter.
Nachbarn in Gamboa legen Bananen für die Vögel aus. |
Es gibt in diesem
relativ kleinen Land Panama ungefähr 1000 unterschiedliche
Vogelarten! Natürlich ist die Region unter Birdwatchern sehr beliebt
und auch ich werde hier mein Glück als Birdwatcher versuchen.
Birdwatcher zu sein,
das heißt, dass man möglichst schon im Wald ist, wenn die Vögel
aufstehen. Nach Vor-Ort-Recherche kann ich sagen, dass die meisten
Vögel um genau 06:17 aufstehen. Man steht also vor 5 Uhr auf um um 6
Uhr auf der berühmten Pipeline-Road zu sein. Die Pipeline-Road ist
ein teilweise befahrbarer Feldweg, der 23 km quer durch den Wald
führt und der DIE Adresse für Vogelbeobachter ist. Von Gamboa aus
kann man dort hin laufen, jedoch läuft man bis zum Eingang der
Pipeline-Road schon allein 45 Minuten.
Dies war also das
Programm. Morgens läuft man um 5 Uhr los zur Pipeline-Road, bleibt
dort, bis es zu warm wird, und ist dann um ca. halb 12 wieder zurück,
wobei man dann gute 15 km gelaufen ist, was in dieser Hitze vor allem
auf dem Rückweg gewöhnungsbedürftig ist.
Am ersten Tag habe
ich noch kein Glück mit Fotos von Vögeln. Man sieht viele, aber sie
sind so flink, dass man sie nicht vor die Linse bekommt. Es erfordert
Zeit und Erfahrung, weil man andauernd irgendwo im Busch ein Geräusch
ausmacht, aber nichts sieht. Deswegen muss man erstmal lernen, wer
hier welche Geräusche macht und in welcher Höhe des Gebüsches man
was erwarten kann.
Manche Vögel haben
auch bestimmte Zeiten, in denen sie zu sehen sind. Deswegen möchten
die erfahrenen Birdwatcher auch um Punkt 06:00 Uhr im Wald sein, weil
es Vogelsorten gibt, die nur ganz kurz nach dem Aufstehen aus dem
Gebüsch kommen, z. B. von 06:00 – 06:15 Uhr.
Soweit so gut. Ich
konzentriere mich dann erst mal auf größere Tiere, die besser still
halten und nicht so schnell weg sind, wie dieses Wasserschwein hier:
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