Translate

Montag, 15. Februar 2010

Chuc moung nam moi heißt "Prost Neujahr!"

Wir befinden uns nun in Hanoi.
Ein guter Ort, um Sylvester zu feiern. Das Letzte hatten wir ja verschlafen, nachdem wir total entkräftet auf dem höchsten Hügel Ko Changs angekommen waren und es gerade noch rechtzeitig geschafft hatten, Holz für das Feuer zu sammeln und unsere Liegeflächen mit dem Buschmesser zu roden, bevor es dunkel wurde.

Am 14.02. beginnt das Jahr des Tigers. Für die Chinesen und auch für die Vietnamesen.
Das Chinesische Neujahr, genannt auch TET. "Chuc moung nam moi"- Schilder an allen Häusern, was soviel heißt wie "Prost Neujahr".

An den Tagen vor Neujahr sind einige interessante Aktivitäten im Gange.
Dass zu dieser Zeit keine Sitzplätze in Bus und Bahn mehr zu bekommen sind, wussten wir ja schon aus eigener Erfahrung. Man fährt heim. Und zwar ausnahmslos. Der erste Tag des Neujahrs gehört der Familie und engsten Freunden. Vor dem Fest kleidet man sich neu ein, versucht, seine Schulden zu begleichen, Streit beizulegen, sich aller Altlasten zu entledigen.

Dann geht’s darum, noch einen halbwegs passablen Neujahrsbaum zu erhaschen. Der Neujahrsbaum ist meist ein Mandarinenbäumchen, ein Blütenbaum oder Osterglocken gehen auch.
Prinzipiell symbolisiert der frische Zweig den Neuanfang.

Hierzu ein paar Fotos, die nach einem halben Tag an der Strasse entstanden sind, in dem wir uns nur auf die Mandarinenbäumchen konzentriert haben:




















Silvester läuft so ab: Jeder holt seine beste Garderobe aus dem Schrank, Frauen ihre steilsten Schuhe – und dann wird ausgegangen. Die Restaurants füllen sich bis zum Anschlag, das Personal hat Streß wie niemals sonst und es ist so laut, dass man sich selbst nicht reden hören kann.

Um 23:45 Uhr drängen alle auf die Straße - in Hanoi versammelt sich alles um den See herum. Dabei ist zu Fuß gehen mega-OUT und wegen der hohen Absätze meist auch gar nicht praktikabel. Also wird mutig mit dem Motorbike auf die Menge zugehalten. Dass andere noch atmen wollen, wird dabei leicht vergessen.




Um 0:00 Uhr schaut man das Feuerwerk an und ruft dabei laut „oh“ und „ah“. Danach beeilt man sich aber, noch Hause zu kommen, denn nun kommt der wichtige Teil:
Man erwartet den ersten Gast in seinem Haus und dieser entscheidet über Freud und Leid im kommenden Jahr.
Auf dem Weg nach Hause wird noch schnell ein frisch geschnittener Zweig gekauft, der bringt die Frische und den Fortschritt mit nach Hause und entwickelt sich vielleicht zu einem Baum.
Wer nun als erster über die Schwelle geht, ist entscheidend. Dabei kommt es auf das Sternzeichen des Gastes und das Gastgebers an.

Ist zum Beispiel der Gastgeber von Sternzeichen Ratte und der erste Gast ist Tiger, dann ist das nicht gut, weil Tiger Ratten fressen.
Besser ist es, wenn eine Ziege (Karina ist Ziege) reinkommt, die tut keinem was und frisst nur Grünzeug. Außerdem bringt sie Erfolg in schwierigen Situationen (Ziegen können sich in schwierigem Gelände bewegen) und Geduld.
Schlecht ist es, wenn ein Drache reinkommt (ich bin Drache), denn der frisst so ziemlich jeden und will alle beherrschen.


Ich stelle mich also hinten an, um kein Unglück zu provozieren.
Aber unseren Hoteliers zu Folge, ist es in Hotels egal, wer als erster reinkommt...Großes Aufatmen.

1 Kommentar: