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Mittwoch, 20. März 2013

Funchal und Monte

Die Madeirer sind nicht nur gut ausgebildet, sondern besitzen auch ein hohes Maß an emotionaler Intelligenz. 
Der Busfahrer zum Beispiel bleibt noch beim 100sten Touristen, der immer die gleiche Frage stellt, aufrichtig freundlich und hilfsbereit. Außerdem wartet er, bis alle im Bus sich hingesetzt haben und fährt dann erst los. Im Bus wird viel geschwätzt und gelacht, die Aussicht auf die Küste und die Steilhänge ist herrlich, und ach! - diese Sonne!

Ich fahre heute mit der Seilbahn von Funchal aus auf den Berg nach Monte, wo ich mich über die endemische Flora der Insel erkundigen will.

Unterwegs raschelt und kreucht es überall im Unterholz – das ist der Gartenlizzard, die einzige Art, die es vom Festland auf die Insel geschafft hat. Ansonsten gibt es unter den Reptilien/Amphibien nur Frösche, die die Wahl zwischen unzähligen Wasserauffangbecken, die bei den meisten Bewohnern zum Garten gehören, haben.
Überhaupt gibt es wenige Tiere zu bestaunen. Es singen zwar ein paar Vögel, aber die Artenvielfalt ist sehr gering. Auch die Spatzen fehlen.


Die Hunde in Madeira sehen meist ziemlich lustig aus. Kleine gedrungene Gesellen mit lustig abstehenden Ohren oder Haarbüscheln, meist mit einem Lächeln auf den Lippen und selten schlecht gelaunt.


Zu den Attraktionen in Monte gehört die Seilbahn, die botanischen Gärten und die Korbschlitten, die nach uralter Tradition von Männern in blauen Hemden und hellem Hut betrieben werden. 

Die Schlitten haben 2 Sitze und Rollen. Wenn zwei meist leibesfüllige Touristen einsteigen, rennt der Korbschlittenfahrer die steil abfallende Straße neben dem Schlitten her und versucht durch spezielle Bremsbelege an seinen Schuhen den Schlitten halbwegs unter Kontrolle zu halten. Was passiert, wenn er unverhofft in die Eisen gehen muss, habe ich nicht beobachtet. Allerdings wird diese Tradition auch nur auf ruhigen Straßen ausgeübt.  


Für den Rest des Tages nehme ich mir einen Teil von Funchal vor. Die Stadt hat einiges zu bieten. Mal abgesehen von den wunderschönen Jakaranda-Bäumen, die teilweise schon aufgeblüht sind (Jakaranda gibt’s hier in orange und lila) gibt es auch eine Reihe von schönen historischen Gebäuden, den Hafen, die Stadtgärten, eine Markthalle und natürlich eine lange Einkaufsmeile.




In der Markthalle gibt es seltsame Kreaturen. Hier haben die schlauen Madeirer allen Ernstes eine Kreuzung zwischen Ananas und Banane gezüchtet.


Das Erstaunliche ist, dass diese Frucht wirklich zu 50% nach Banane und zu 50% nach Ananas schmeckt. Außer der Ananas-Banane gibt es noch andere Züchtungen, wie die Ananas-Madura und die Maracuja-Banane. Es gibt auch frische Avocados in einer Größe, die ich vorher noch nie gesehen habe.




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