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Freitag, 3. Dezember 2010

Donkey Valley, Newcastle, Südafrika: Anleitung zum Kühe Melken und - die Schweinchengeburt

Heute wagen wir uns in den Kuhstall – Kühe melken. 

Mit Hand, versteht sich. 


Dazu werden die Kühe von einem Gatter einzeln in einen Melkstall geleitet. Die älteren Kühe gehen freiwillig hinein und stellen sich in die richtige Position, aber andere, jüngere Kühe, straucheln herum, drehen sich in alle möglichen Richtungen und wollen nicht stillhalten.


Beim Melken mit Hand geht man folgendermaßen vor:

Wenn alles gut läuft, geht die Kuh freiwillig in den Melkraum, wo sie den Kopf durch ein Gatter steckt, um sich das dahinter liegende Futter einzuverleiben. Das Gestänge des Gatters kann dann so abgeklappt werden, das die Kuh ihren Kopf nicht zurückziehen kann und in dieser Position bleiben muss, bis sie leer gemolken ist. Zur Sicherheit vor Tritten und um den um sich peitschenden Schwanz nicht immerzu im Gesicht zu haben, werden die Hinterbeine samt Schwanz mit einem Seil zusammengebunden.


Das Melken an sich ist eine schmierige Angelegenheit, wegen dem Melkfett, das man sich vorher auf die Finger schmiert. Wenn das Wetter dazu noch kalt und nass ist, wird das Fett an den Fingern noch schmieriger. Eine Kuh zu melken ist nicht schwierig, allerdings ist man zum Anfang so langsam, dass man für einen Eimer voll Milch mindestens eine halbe Stunde braucht.

Dass eine Kuh einen ganzen Eimer Milch abliefert, hatte ich vorher nicht gewusst.



Das Melken dauert etwas über 1 Stunde, je nachdem, wie viele unfähige Volontäre mitmelken wollen. Beim Stammpersonal geht es natürlich bedeutend schneller. 

Kurz nach 8 Uhr gibt es dann das wohlverdiente Frühstück. Danach sucht sich jeder so seine Arbeit für den Tag.



Für mich geht es darum, nicht den ganzen Tag wie ein Hausmütterchen in der Küche zu verbringen, sondern eine Arbeit zu finden, die a) wichtig ist und b) möglichst an der frischen Luft stattfindet.

Also melde ich mich zum Projekt „Kompost-Toiletten-Bau“, zusammen mit Ralph und Pam, den zwei Engländern.

Für die Kompost-Toilette müssen vier Wände und ein Untersatz für den Eimer aus Sperrholzplatten gesägt werden. In die Toilette kommt ein Plastikeimer mit abschließendem Deckel. Zum „Spülen“ bedeckt man alles mit Sägespänen. Die Kompost-Toilette ist zwar gewöhnungsbedürftig, spart aber jede Menge Wasser.


Ralph und Dan beim Toilettenbau - Design...
... und gute Ratschläge by Di
Am späten Nachmittag kommt dann auch noch das Schwein... Hannes, unser Hausherr, hat es im Dorf schlachten lassen. Nun liegt es tot auf dem Küchentisch. Meine Abneigung gegen totes Fleisch noch nicht ganz überwunden, schaue ich erst mal nur zu, wie das Schwein zerlegt wird.



Auf Tod folgt auch immer neues Leben – und deshalb dürfen wir am gleichen Tag einer Schweinchen-Geburt beiwohnen. Die Sau gebärt gerade ihr 4. Baby, als ich zufällig vorbei schlendere. Als alle Volontäre zusammengetrommelt sind, können wir noch 2 weitere erfolgreiche Geburten beobachten, die letzten zwei Ferkel sterben, da sie unter dem Schleim und Blut begraben werden.











 


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