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Donnerstag, 2. Dezember 2010

Donkey Valley, Newcastle, Südafrika: K und Di versuchen ihr Glück als Bäuerinnen

Donkey Valley, Newcastle, Südafrika

Vom 01.12. - 18.12.2010 haben wir uns für ein Farm-Sitting in Newcastle, nähe Johannesburg, angemeldet. Man nennt das auch Woofing. Woofing ist: Auf 'ner Farm mitarbeiten und dafür umsonst wohnen und essen.

Für mich ist das der erste Versuch und der erste Kontakt mit dem Farm-Leben. Obwohl ich selbst vom Dorf komme, habe ich nicht die leiseste Idee von den ganzen Arbeiten, die auf einer Farm so anfallen. Wir stürzen uns also in ein Bauernhof-Abenteuer.

Von Jeanne, der Gastgeberin, werden wir in Newcastle abgeholt. Von Newcastle bis zu unserem neuen Domizil „Donkey Valley“ sind es ca. 50 km, also mal wieder so richtig j.w.d...


Wie aufregend! So viele Leute! Wie eine richtige Großfamilie (die ich persönlich ja nie hatte) sitzen alle um den Küchentisch herum...alle zusammen sind wir 11 Personen!

Jeanne und Hannes mit Tochter Tara sind die Hausherren. Die Volontäre Ralph, Pam, Samantha und Connor kommen aus UK, Bright und Tim aus den USA. Super, jetzt können wir uns erst mal an den englischen, den amerikanischen und den südafrikanischen Slang gewöhnen – ich versteh erst mal nur Bahnhof...


Unterm Tisch, auf der Waschmaschine, im Wohnzimmerbereich und vor der Küchentür draußen lungern etliche Haustiere herum: 2 Pekinesen (Frodo und Joko), 2 große Hunde (Duke und Shaq, müssen draußen bleiben), 4 Katzen, 2 Papageien und eine Taube, die aufgezogen werden muss.

Weiterhin gibt es Emily, Sakel, Emanuel, Boob, Vincent, die alle auf der Farm in Festanstellung arbeiten, aber nicht mit am Tisch sitzen, weil die alten Regeln aus der Zeit der Apartheid noch immer gelten.

Im weitläufigeren Gelände der Farm findet man außerdem Emus, 8 Kühe, 9 Pferde, Schweine, Puten, Enten, Hühner, Seidenraupen, Kaninchen. Es gibt Gemüsegärten, Weiden, Fischteiche und sogar einen Raum für Naturkosmetik-Herstellung.

Jeder hat seinen eigenen Bungalow mit Kompost-Toilette.

Hannes, unser Hausherr, ist Zahntechniker. Seine Werkstatt ist gleich hinterm Haus. Jeanne arbeitet außerhalb, ist Geschäftsführerin und Partnerin in einer Klebebandfabrik.
Trotzdem beide Vollzeit arbeiten, hat das Paar einen unglaublichen Schatz an Wissen über alternatives Handwerk angehäuft. So ziemlich alles im Haushalt, wie zum Beispiel das Spülmittel, die Seife, das Waschmittel, ist auf ökologischer Basis selbst produziert. Außerdem stammen fast alle Lebensmittel aus Eigenproduktion.


Heute morgen: Erster Rundgang mit dem Hund Shaq. Das Grundstück ist riesig. Wir gehen über Wiesen und Koppeln, der Hund führt mich, er kennt den Weg. Nur leider sind Weidezäune für mich ein größeres Problem als für Shaq. 
Der erste Tag dient zur Orientierung. Es gibt viel zu sehen. Ich bin aufgeregt, weil ich das Zusammenleben mit so vielen Personen nicht gewohnt bin. Für 11 Leute kochen, abwaschen, sich gegenseitig bedienen ist ungewohnt für mich – man will ja nicht egoistisch oder faul wirken....und so springt jeder für jeden herum und holt und gibt rüber und fragt und, und, und...

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