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Sonntag, 19. September 2010

Ankunft in Moshi, Tansania

Nach 9 Tagen Afrika ist man schon randvoll mit neuen Eindrücken. 
Die Leute sind anders, die Landschaft, die Tiere, das Essen – alles anders. 

Gestern zum Beispiel: Es gibt Yamswurzel-Eintopf. Aber fangen wir von vorne an...  

Am 16.09.2010 setzte ich zum ersten Mal meinen Fuß auf afrikanischen Boden, genauer gesagt, auf Schwarzafrikanischen, denn vorher war ich schon in Ägypten.

Wir landen mit Ethiopian Airlines in Addis Abeba, wo wir einige Stunden Aufenthalt haben und dann über Nairobi weiter nach Kilimanjaro fliegen.

Der erste Eindruck ist eine Überraschung. Kein Gedränge, kein unübersichtliches Chaos, kein Rumgeschreie, keine Wüstenlandschaft draußen, in der halbverhungerte Kinder in sengender Hitze unter verdorrten Bäumen sitzen.  

Addis Abeba ist grün und es gibt ganz normale Gebäude, ganz normale Straßen und ganz normalen Verkehr. Ein bisschen erinnert die Landschaft an Waldhessen – nur halt ohne Wald.  

In Kilimanjaro kommen wir um 1 Uhr Mittags an. Zuerst sieht alles so aus wie immer: Einige Taxis stehen vor der Tür und die Fahrer quatschen uns an. Doch hier: Kein Gerangel, kein penetrantes Auf-uns-einreden und es gibt – Festpreise!

Für uns etwas ungewohnt, denn wir sind schon in die gleiche Schachermentalität verfallen, die ja in Asien Normalität war.

Wir fahren also mit dem Taxi nach Moshi.

Von Nahrungsknappheit auch hier nichts zu spüren, an jeder Ecke gibt es Grillhähnchen mit Fritten. Auch das Martabak, eine mit Hackfleisch und Ei gefüllte Teigtasche, hier Sansibar-Pizza genannt, erfreut sich größter Beliebtheit. 
Wir dagegen hatten eher an was typisch tansanisches gedacht, wie wär's also mit Ugali? Der Maisbrei ist der Renner in Tansania, das Nationalgericht sozusagen. Wird meist mit Bohnen oder anderen Gemüse gereicht. Hülsenfrüchte gibt es hier in allen Variationen: Am beliebtesten ist die Saubohne oder Peacockbohne, bei der wir noch nicht genau wissen, ob es die gleiche ist. Es gibt ganze Felder davon, soweit das Auge reicht. Aber auch weiße Bohne, rote Bohne, Kichererbse und Mais finden großen Anklang. Die Yamswurzel und der Maniok kommen meist in Form von Eintopf oder gekocht wie eine Kartoffel zwischen die Zähne.

Moshi ist eine tansanische Kleinstadt und der Ausgangspunkt für Kilimanjaro-Besteigungen. Bergaffine Touristen fahren eher nach Moshi, während Safari-Fans (wie wir) eher in Arusha wohnen. Währenddessen wählen Tiefpreisfans (wie wir) dann doch eher Moshi, da Arusha größer, touristischer und einfach teuer ist.  

Was mir als erstes auffällt ist, wie ähnlich die afrikanische Mentalität der Europäischen ist: Verglichen mit dem asiatischen Ansatz zu kommunizieren, ist der Afrikanische wesentlich klarer und verständlicher. Der Tansanier erklärt ausführlich was er anbietet, warum er es anbietet und welchen Nutzen der Käufer davon haben könnte. 

Aber nicht nur bei Verkaufsverhandlungen stellen sich die Einheimischen geschickt an. 
Der Fall Glühbirne: Wer kennt das nicht? Du beziehst ein Hotelzimmer und das Licht geht nicht an. In Asien wäre das ein riesen Problem gewesen, denn man hätte nicht gewusst, woran das liegen könnte und es hätte Stunden gedauert, bis jemand ausfindig gemacht worden wäre, der sich dazu im Stande fühlt, das Problem auf eigene Verantwortung zu beheben. 

Nicht so in Tansania! 
Der Roomboy wechselt die Glühbirnen aus, auch unter widrigen Umständen, denn er hat nur eine und muss die andere anderswo entwenden und später wieder ersetzen. Als nach dem Auswechseln der Glühbirnen das Licht im Bad immer noch nicht geht, holt der Roomboy nach ausführlicher Angabe von Gründen und Vorgehensweise eigenhändig einen Schraubenzieher, schraubt den Schalter auf und repariert den Stromkreis! Das hätte man in Asien so nicht erlebt - einfach spektakulär.  

Wir sind also sehr zufrieden, was Service, Essen und erste Kontakte zu den Menschen betrifft. Die Leute sind angenehm aufgeweckt, aufgeschlossen, aber nicht zu aufdringlich. Schnell lernen wie unsere ersten Worte in Kisuaheli.


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