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Dienstag, 23. November 2010

Oudtshoorn, Südafrika: Der Straußenführerschein

Oudtshoorn, eine Kleinstadt nördlich der Gardenroute, ist vor allem als „Capital of the Ostrich“ oder Straußenhauptstadt bekannt.  


Auch ich als großer Tierfan will mir diese Sehenswürdigkeit nicht entgehen lassen und so fahren wir mit unserem geliehenen Golf Chico zu einer der drei bekanntesten Straußenfarmen des Ortes mit dem vielversprechenden Namen „Safari“.

Schon als wir in die Straße der besagten Farm-Adresse einbiegen, kommen sie uns entgegen: Riesige glubsch-äugige Langhälse auf unheimlich langen, muskulösen Beinen lungern neugierig am Zaun 'rum.





Im Gegensatz zu den wilden Straußen, die eher als Einzelgänger über die Savanne promenieren, scheinen sich diese hier in der großen Traube recht wohl zu fühlen.
 

Gehalten wird hier die südafrikanische Art, die neben der kenianischen und der simbabwischen die kleinste und friedlichste Art ist. Der südafrikanische Strauß ist ruhig, problemlos zu halten und produziert Federn in einer sehr guten Qualität, hat dafür aber weniger Fleisch auf den Rippen. Kenianische und simbabwische Strauße dagegen haben schlechtere Federn, taugen aber als Steak mehr.



Kenianischer Strauß: Größer, mehr Fleisch, aber auch aggressiver. 



Zu essen gibt es heute wie auch an allen übrigen Tagen Pellets aus Luzerne, Mais und Kalzium. 14 Monate ist für den Strauß das beste Alter, um der Welt ade zu sagen. Wenn man ihn nicht vorher mordete, würde er aber bis zu 72 Jahre alt werden können.
 

Apropos morden – der Strauß kann ganz wunderbar morden. Und zwar, indem er seinen Gegner mit einem gezielten Kick in den Tod tritt. Da das Fußgelenk, das oft irrtümlich für das Knie gehalten wird, weil es sich auf Kniehöhe befindet, nur nach vorn einknickbar ist, stelle man sich nie VOR einen Strauß, weil dieser wenn, dann, nach vorne tritt.



Währenddessen kann man sich von hinten und von der Seite getrost nähern, ohne getreten zu werden. Nähert man sich einem Strauß von vorn, sollte man eher auf sein Füße achten und nicht so auf seinen Schnabel, denn die Gefahr, von einem Strauß gebissen zu werden, ist sehr gering. Die Vögel sind es nicht gewohnt, ihren Schnabel als Waffe zu benutzen – schon aus dem Ei wird sich getreten, nicht gepickt.  



Na dann... alles klar für die erste Reitstunde. Rischtisch...auf der Straußenfarm gehört auch ein kurzer Straußenritt zum Programm. Allerdings dürfen nur Leute reiten, die unter 70kg wiegen.  



Und das geht so: Man nehme einen Strauß und stelle ihn neben einen Zaun oder Leiter oder ähnliches, damit man von oben aufsteigen kann. Man klettere auf den Zaun und lasse sich vorsichtig auf dem Tier nieder. Vorher werden die Flügel nach vorn geklappt, man setzt sich dann unter die Flügel und klappt die Flügel dann wieder zurück. Jetzt, wo man unter den Flügeln sitzt, kann man diese rechts und links fassen und sich an ihnen festhalten.  



Dann wird der Strauß angeschupst und läuft los:













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