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Mittwoch, 3. November 2010

Moremi Game Reserve - K und ich stürzen uns in die wildeste Wildnis aller Wildnisse!

Endlich! Wir sind im Okavango Delta! Ich könnt singen und tanzen, wie hatte ich mich auch dieses spektakuläre Naturerlebnis gefreut!

Beim Buchen unserer Safari-Tour hatten wir Glück. Normalerweise kommen nur sehr reiche Leute ins Innere des Deltas, da es dort keine bezahlbaren Unterkünfte gibt. In unserem Falle können wir diese Hürde umgehen, indem wir mit dem Boot unserer Guesthouse-Besitzer bis ins Innere des Deltas fahren und dort mehr oder weniger wild campen. Das bedeutet zwar keinen Komfort, keine Dusche und kein „richtiges“ Klo, aber es sind ja nur 3 Tage und Wasser gibts ja genug - wenn auch mit Krokodilen drin.

Am Abend: Bush-Walk.

Jawohl - man läuft zu Fuß dort rum, wo Elis, Löwen, Hyänen, Zebras und Büffel zu Hause sind.
Es ist schon 17:30 Uhr, da muss man sich beeilen mit dem Spaziergang, denn es soll schon vorgekommen sein, dass gewiefte Löwen Buschgänger so lange aufgehalten haben, bis es dunkel wurde, um dann bessere Karten beim Angriff zu haben.

Das erste Mal im Bush hat man natürlich Schiss.

Wir bekommen unsere Einweisung: Bei Löwen soll man stehen bleiben und ihnen direkt in die Augen schauen. Nicht weggucken, was ein Zeichen von Schwäche bedeuten würde.

Nicht so bei den Leoparden – die soll man gerade nicht angucken, sondern lieber weggucken, damit sie sich ungesehen aus dem Staub machen können.

Bei Elefanten soll man rennen und bei Büffeln rennt man auch, allerdings nur bis zum nächsten Baum und dann um den Baum herum, damit der Büffel volle Kanne gegen den Baum läuft und sich das Köpfchen stößt.

Bei Affen dagegen kann man einfach ins Zelt gehen und den Reißverschluss zu machen.

Wenn der Löwe ums Zelt schleicht, dann macht man am besten gar nichts, außer still sein und beten (aber leise).

Dementsprechend aufregend ist die erste Nacht im Zelt.
Durch unsere Zeltgaze kann man zwar von außen nicht rein gucken, aber leider auch nicht sehr gut raus gucken. Auf der dem Busch zugewandten Seite kann man des Nachts gar nichts erkennen, nicht mal Schatten. Bleiben noch die Ohren, auf die man sich verlassen muss. Aber selbst Elefanten pirschen sich ja so leise an, man weiß das ja...

Über unserem Zelt ein Baum.
Ebenholz.
Am Morgen kommen die Affen... Affen pirschen sich nicht an. Ganz im Gegenteil – je lauter, desto besser. Neben unserem Zelt ein Mukulpani-Kokosnuss-Baum, die jetzt wie Handgranaten neben unserem Zelt einschlagen.

Am nächsten Morgen: Wieder ein Bush-Walk.
Wir treffen auf den Hammerkopf-Vogel, der gerade sein Nest baut. Mischt sich sein Baumaterial zusammen, aus Lehm, Ästen und Gras. Dann zieht er den Rohbau hoch. Danach die Innenausstattung. Es werden hier zwei Zimmer eingerichtet, eins davon das Kinderzimmer. Da beide Eltern tagsüber mit der Essensbeschaffung beschäftigt sind, haben sie sich für die Bewachung der Kinderstube etwas ganz Besonderes einfallen lassen: eine Baumviper übernimmt diesen Job. Die Baumviper liegt im Nesteingang und lässt niemanden vorbei, der nicht Hammerkopf-Vogel ist. Den kleinen Hammerkopf-Küken krümmt sie dagegen kein Haar.

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