Translate

Freitag, 9. Juli 2010

Nusa Lembongan

Ganz in der Nähe Balis, in einer Stunde mit dem Slow-Boat von Sanur aus erreichbar, liegt Nusa Lembongan.

Mir hat Nusa Lembongan sehr gut gefallen, weil es ruhig und noch relativ naturbelassen ist. 
Klar, es gibt auch hier schon ein paar Resorts, die die Hänge verschandeln. Wunderschöne, wildbewucherte Hänge mit schmalen Fußwegen, auf denen vor 7 Jahren (um 2003) noch Einheimische ihre Algen trockneten und auch ich voller Glück barfuß durch die Natur flanierte sind nun selten geworden. Geht man aber etwas außerhalb des Hauptortes spazieren, kann man immer noch viel Natur und märchenhaft schöne Steilküsten bewundern. 

Ein weiterer Pluspunkt auf Nusa Lembongan: Es gibt wenige Motorräder, wenig Abgase, wenig Lärm! Jeder Bali-Urlauber, der vorher in Kuta gewohnt hat, wird diesen Umstand als wahres Paradies begreifen. 

Auf Nusa Lembongan kann man sich Fahrräder ausleihen und um die Insel fahren. Die Umrundung der Insel mit dem Fahrrad ist in 3-4 gemütlichen Stunden locker möglich.

Die Insel ist bekannt für den Anbau von Speise-Algen. Es gibt dort verschiedene Sorten Algen, die auf Unterwasser-Feldern wachsen. Das Wasser rund um die Insel ist flach, geerntet werden die Algen zu Fuß mit einem Rücken-Korb oder vom Boot aus. Die Algen werden an Land gebracht und dort in der Sonne ausgebreitet und getrocknet (gras-ähnliche Sorten). Die anderen Sorten, die es in weiß und grün gibt, sind fettblättrig, sehr saftig und schön salzig. Man kann sie direkt beim Schnorcheln unter Wasser essen (vorher Schnorchel aus dem Mund nehmen) oder als Salat im Restaurant.
Algenbauern auf Nusa Lembongan






Das Schnorcheln auf Nusa Lembongan ist übrigens auch sehr interessant. Normalerweise bucht man einen Schnorcheltrip und fährt mit dem Boot raus, weil das Wasser am Strand sehr flach ist. 
Zwischen den Algenfeldern ist es zwar schwierig, den richtigen Weg zu finden, und man sollte sehr vorsichtig sein, damit man den Bauern nicht die Ernte zertrampelt. Ein Schnorchelgang lohnt sich aber trotzdem, zum Beispiel habe ich gleich zwei Muränen gesehen, die unter Steinen im Sandboden leben und zum Fressen in den Algenfeldern herum schlängeln.


Weitere Attraktionen der Insel sind die Mangrovenwälder, durch die man mit einem kleinen Boot oder schwimmend hindurch kommt. Das Wasser ist sehr trübe und der Untergrund schlammig. Wer Angst vor Tieren hat, sollte sich vielleicht besser für die Boot-Variante entscheiden, denn sowie man im Wasser stillsteht, kommen einige Lebewesen, die man ja nicht sehen kann, weil das Wasser so trüb ist, und versuchen, einen anzuknabbern.


Mangroven auf Nusa Lembongan. Hier darf man sogar schwimmen gehen! Ein wahnsinnig spannendes Erlebnis. 

Unterwasser ist es trüb, aber vermutlich voll von Leben, dass man aber nicht sehen kann. Kleine Fische knabbern einen an, sowie man stillhält. 
Außer der tollen Unterwasserwelt gibt es noch eine Besonderheit auf Nusa Lembongan, die man aber nur sieht, wenn man nicht hinsieht. Unzählige Landkrebse leben in Löchern im Wald und ziehen sich sofort in ihre Höhlen zurück, sowie man hinguckt! Man hat eigentlich nur eine Chance, die Krebse zu sehen, und zwar, indem man sich hinsetzt und auf den Boden guckt (auf keinen Fall auf die Krebslöcher starren!). Fühlen sie sich unbeobachtet, kommen sie ans Licht und verschwinden sofort wieder, sowie sie sich ertappt fühlen.


Und dann gibt es da noch das Underground-House – eine Höhle, die sich über ca. 162m² erstreckt und die ein einziger Mann allein von Hand gegraben hat! Dieses unglaubliche Bauwerk entstand, als sich der Besitzer des Grundstückes mehr und mehr mit Meditation befasste und einen Ort brauchte, an dem er sich ungestört konzentrieren konnte. So kam er auf die Idee, seinen Garten auszuheben, per Hand mit einem Spaten. Der Aushub der Höhle dauerte zwar mehrere Jahre, aber als er fertig war, zog er sich in sie zurück und hatte den perfekten kühlen, luftigen, stillen Ort, den er für seine spirituelle Entwicklung brauchte. Ohnehin war der Bau der Höhle eine geniale Idee, denn heute ernährt diese seine Kinder und Enkel, die sich mit der Führung von Touristen durch die Höhle über Wasser halten können.



Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen