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Donnerstag, 11. März 2010

Vang Vieng oder das Malle von Laos

Wie wir zu unserem Entsetzen feststellen müssen, ist in Laos doch nicht alles überall traditionell und buddhistisch. Die Laoten sind clever, denn sie haben für einen Ort eine Ausnahme gemacht, und dieser Ort hat sich zum Profit bringenden Ballermann Laos's entwickelt. 

Der Ballermann Laos' heißt Vang Vieng. 

Das Touristenghetto hat nichts mit dem ursprünglichen Laos zu tun, ist aber doch irgendwie sehenswert. So ähnlich wie Bildzeitung lesen: Man verurteilt zutiefst die oberflächliche, flache Form des Lebens, das da abgebildet wird. Aber trotzdem guckt man hin, nur um dann sagen zu können, dass man mit sowas selber so gar nichts anfangen könne.

Die Mehrheit derer, die von denen begafft werden, die „gar nichts mit sowas anfangen können“ kommt hierher, um Buckets zu trinken und auf einem aufgeblasenem Autoreifenschlauch total besoffen den Fluss abwärts zu treiben.

Das besagte den-Fluß-herunter-treiben-auf-einem-Autoreifen nennt man hier "Tubing".

Der, dem dieses Business vor einigen Jahren in den Sinn gekommen ist, hat wahrlich eine Goldgrube für die unscheinbare Stadt erschlossen, andererseits aber auch für den Verfall jeglicher Sitten gesorgt.

Obwohl – Sitten gibt es schon noch. Nur halt neue:
Zum Tuben begibt man sich morgens oder gegen Mittag (nachdem man seinen Rausch ausgeschlafen hat) zum Tube-Verleiher seines Vertrauens und mietet sich für 5-6 US$ den aufgeblasenen Pneu.


Im Preis inklusive: Man wird mit anderem lustigen Partvolk in einen Bus den Fluss aufwärts gekarrt und dort in der Nähe der ersten Bar ausgesetzt. Die erste und bekannteste Bar, genannt Q-Bar, tut sich durch laute Musik, billige Drinks, Schablonen und Sprühfarbe in Neonpink hervor. Man bestellt sich einen Bucket und sprüht sich mit Hilfe der Schablone neonpinkfarbene Sterne auf die Haut, die man dann durch coole Sprüche mit Filzschreiber ergänzt.


Zitat: "I do fucking" - "Virgin"


Manche komplettieren den Look durch zusätzliche Accessoires wie pinkfarbene Sonnenbrille und Ohrringe. 
Je voller man wird, desto mehr hüpft man nun in der prallen Sonne zur Musik herum. 
Um spätestens 4 Uhr nachmittags muss man sich jedoch schleunigst auf seinen Reifen begeben und flussabwärts treiben, da die Reifenabgabe spätestens um 6 Uhr erfolgen muss – egal wie besoffen man ist. 




Die Fahrt flussabwärts bei Niedrigwasser dauert ca. 2 Stunden, es kann aber auch früher ausgestiegen werden, worüber einen Tuk-Tuk-Service-Schilder am Ufer informieren.


Nach einer kurzen Verschnaufpause im Hotel heißt es dann aber schon wieder: Klamotten für den Abend aussuchen, schminken, Haare machen. Denn bald geht es weiter, und zwar zur "Bucket-Bar", einer der 3 Diskotheken der hiesigen „Diskoinsel“, in der jeden Abend bis um 4 Uhr morgens durchgetanzt wird.

Bäh, wird der Eine oder Andere sagen, da fahr ich doch nicht hin! Dass es neben der Party-Aktivitäten aber auch eine wunderschöne Natur zu sehen gibt, ist tröstlich und macht den Ort auch für Nicht-Kampf-Trinker zu einem passablen Urlaubsort.










Unser Bungalow "on the other side" des Flusses.

Weg zum unserem Bungalow. 




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