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Montag, 14. März 2016

Bagan: Tempel und das Schönheitsideal der Burmesen

Heute bin ich in Bagan, dass mir wesentlich besser gefällt als Mandalay. Bagan hat Dorfcharakter, die Nebenstrassen sind Sandwege, ungeteert, man hört die Vögel singen und es gibt etwas Grün.



Oha, ein Neem-Baum. Schöner als jeder von Menschenhand gebauter Tempel und dazu auch noch nützlich - in den ayurvedischen Schriften wird der Neem-Baum "arishtha" genannt, was soviel heißt wie "der Heiler der Gebrechen".

Nach meinen Fahrraderlebnis in Mandalay und weil es am Tage immer noch kochend heiß ist, entscheide ich mich, für Bagan eine Elektro-Vespa auszuleihen, um so zu den Tempeln zu kommen. Im Grunde bin ich überhaupt kein Fan von Motorrädern, weil sie meist unbequem und furchtbar laut sind. In diese Elektro-Vespa verliebe ich mich dagegen sofort - man kommt mit ihr durch alle Sandwege, sie fährt weich an und ist sooo schön leise! Eigentlich brauche ich jetzt keine Tempel mehr - ich will einfach nur noch rumfahren und den kochend heißen Fahrtwind des Wüstenklimas hier genießen.



Der Grund, warum viele Menschen in die Tempel gehen ist mitunter, dass die Tempel dicke Mauern haben und innen wunderbar kühl sind. Meist gibt es einen Rundgang im Tempel, der 4 Hallen verbindet, in denen die 4 Hauptbuddhas stehen, die bis zu 8 Meter hoch sind und die 4 Himmelsrichtungen anzeigen. Daneben gibt es noch unzählige kleinere Buddhas, die überall in den Gängen in den Wänden eingelassen sind. Dabei ist es meist so, dass diese alle unterschiedliche Gesichter haben und eine unterschiedliche Handhaltung vorweisen. Vor allem aber die 4 Hauptbuddhas sind immer unterschiedlich.

Erste Halle und Haupteingang
Erster Buddha.
Kleine Buddhalogie: Die Handhaltung des Buddhas wird als mudra bezeichnet. Dies hier ist das Abhaya-mudra. Er hält die Hand gerade nach vorn mit ausgestreckten Fingern - die Geste der Furchtlosigkeit und Ermutigung.

2. Buddha.
Dharmachakra-mudra: Wenn der Buddha Zeigefinger und Daumen zu einem Rad formt und alle weiteren Finger von sich streckt. Damit dreht er das Rad an und dies erinnert an die erste Predigt von Sarnath, in welcher er die vier edlen Wahrheiten darlegt.

3. Buddha.

Die linke Hand hält er zum Kanara-Mudra, der Geste zur Abwehr von Dämonen.
karana-mudra

Das Karana Mudra wehrt symbolisch Dämonen ab und soll Negatives in Schach halten.

...und Nr. 4 (Dharmachakra-mudra)
Außer diesen Gesten der großen, stehenden Figuren zeigen die sitzenden Buddhas oft das Bumisparsha mudra. Der sitzende Buddha berührt mit den Fingerspitzen die Erde um sie als Zeugin für die Wahrheit seiner Worte anzurufen.



Die Landschaft draußen ist wie gesagt sehr heiß und trocken. Die Gegend ist flach, sehr trocken und staubig. Tattadesa - "verdorrtes Land" wurde das Gebiet in alter Zeit genannt. Schuld soll der 3000m hohe Berg Rakhine im Westen des Landes sein, der die Regenwolken des Monsuns abhält. (Quelle: Loose, Myanmar-Reiseführer).

Typische Landschaft in Bagan. 

Man fährt den ganzen Tag von Tempel zu Tempel. Auf der Ebene von Bagan gibt es auch viele sehr alte Tempel, die man nur von außen besteigen, aber nicht hinein gehen kann. In den meisten aber - und seien sie noch so klein  - befindet sich mindestens ein liebevoll restaurierter Buddha, der zufrieden in seiner Höhle sitzt und meditiert.



Natürlich gibt es auf eine Hitliste der besten Tempel.
1. Shwezigon Pagode


2. Ananda



3. Dhammaayangyi


4. Thatbyinnyu


5. Bupaya Pagode



2017_03_13-16_Bagan_public

Kontrastprogramm: Trotzdem die Burmesen sich lieber Thanaka-Paste ist Gesicht schmieren, scheint ihr Schönheitsideal ähnlich dessen aller Asiaten zu sein - nämlich: Grell weiße Haut zu möglichst schwarzen, glänzenden Haaren.

Kosmetikwerbung in Bagan
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