Translate

Freitag, 20. Februar 2015

Kuching, Borneo: Alles Dschungel, oder was?

Borneo....
Da erwartet einen der DSCHUNGEL - ungezügelte Natur, wahnsinnige Schwüle, und eine Menge Tiere!!!

Die Wahrheit ist: Auch Borneo macht, wie der Rest Malaysias, in Ölpalmen. Drei Viertel der zu bearbeitenden Fläche des Landes gehören den Ölpalmen und dem Kautschuk. Bei beiden ist Malaysia der führende Weltproduzent. Die wichtigsten Industriezweige, die sich auf diese Weise mit erheblicher staatlicher Unterstützung herausgebildet haben, sind die Elektrotechnik, die Textil- und Bekleidungsindustrie sowie der Maschinenbau (Quelle: http://www.ipicture.de/daten/wirtschaft_malaysia.html).

Wie man es in Deutschland kennt, wenn man mal die Gelegenheit hat, drüber zu fliegen, ist das Land in kleinere und größere Parzellen aufgeteilt und zum größten Teil bewirtschaftet. Den Wald gibt es noch, jedoch nur innerhalb der geschützten Nationalparks, z. B. im Danum-Valley

Kuching, im Westen Borneos, liegt in der Nähe mehrerer Nationalparks
Der schönste und am leichtesten begehbare davon soll Bako sein, und da will ich natürlich hin !, aber dazu später mehr...

Kuching ist die Hauptstadt des Bundesstaates Sarawak, hat ca. 640.000 Einwohner und weist eine Dichte an Shopping-Centern auf, die für die gemütliche Stadt mit Dorfatmosphäre bemerkenswert ist.
Schön ist, dass sich Kuching beides bewahrt hat: Tradition und Moderne halten sich hier gut die Waage. Geht man an der Uferpromenade entlang, sieht man auf den muslimischen Teil der Stadt herüber (der eine Anreihung von Dörfern, sogenannten „Kampungs“ ist), sieht den Wohnpalast des Präsidenten Sawaraks (Astana) und sein Parlamentssgebäude.

Astana Palast
Parlamentsgebäude

Fährmänner mit kleinen Booten setzen Passagiere für nur einen Ringit auf die andere Seite der Stadt über.


Auf der anderen Seite gibt’s Essen, in einem größeren Foodcourt, der - perfekt  - genau am Wasser gelegen ist.

Hier gibt es übrigens auch das leckere Sarawak Laksa! Ich habe hier mal schnell eine kurze Erklärung der Zutaten und das Rezept hinterlegt. 
Ursprünglich essen die Malaien dieses gesunde, scharfe Süppchen zum Frühstück. An einigen Ständen bekommt man es aber auch noch bis zum Abend.

Laksa zum Frühstück oder auch als Snack zwischendurch - schöner kann man seine Zeit kaum verbringen!

Der Foodcourt am muslimischen Ufer von Kuching.


Gedankenexkurs: Photographieren wir die Eingeborenen oder die uns?
Es heißt zwar immer, dass die Touristen gerne Fotos von "Eingeborenen" machen. Vorwiegend von Kindern, weil die Gefahr, dass sich so ein Kind beschwert, wenn es fotografiert wird, gering ist. Weil es ja so unschuldig und naturbelassen rüberkommt. Weil die da doch sooo wenig haben und doch sooo glücklich sind...

Ich persönlich versuche Kinder möglichst nicht frontal abzulichten...

In Deutschland renne ich ja auch nicht mit der Kamera durch die Stadt und lichte Kinder ab, obwohl das wesentlich interessanter wäre – deutsche Kinder sehen nämlich nicht alle so glücklich aus.
Was wiederum die Frage aufwirft, warum ein durchschnittliches westliches Kind im Alter von sagen wir mal 2 – 6 Jahren nicht ausgelassen rumplappert, rumrennt, und seinen Eltern ein Loch in den Bauch fragt, weil es sich für so viele Sachen begeistert und so viel wissen will. 

Zugegebenermaßen - manchmal photographiere auch ich mal ein Kind, wenn es besonders niedlich oder besonders lustig aussieht - aber nicht, weil es im Elend leben muss. 

Wie dem auch sei, diese Frage stellt sich hier in Malaysia weniger, da der Lebensstandard, den man auf den Strassen beobachten kann, nicht auffällig niedrig ist. Muslimische Frauen sollte man aber bitte wirklich nicht frontal fotografieren, auch wenn sie per Zufall gerade durch das Bild laufen, denn das ist wirklich unhöflich. 

Allerdings besitzen die „Eingeborenen“ heutzutage auch alle ein Smartphone und machen mit Vorliebe Fotos von blonden, sommersprossigen Ausländern.
Hier bin ich also die Exotin. Hier werde ich andauernd fotografiert. 

Einige versuchen es heimlich - das ist immer interessant zu beobachten. Sie tun so, als wollten sie sich selbst fotografieren, warten aber, bis man durchs Bild läuft und drücken dann ab.
Einige trauen sich nicht zu fragen und kichern bloß. Da ich das schon kenne, frage ich dann meinerseits, ob sie ein Foto machen wollen.

Zwei Mädchen, vielleicht 18-20 Jahre alt, fragen mich direkt. Ich kenne das zwar, bin aber erstaunt, dass mir das in meinem Alter immer noch passiert. Wo wir schon mal dabei sind, will eine Gruppe von 3 Jungs dann aber auch ein Foto - die Gelegenheit ist günstig.

Auf der Uferpromenade überholt mich eine Gruppe von Jungs, die dort entlang joggen. Später, als sie zum Stretching alle in Kreis stehen, unterbrechen sie ihre Übungen, rufen alle „Hello Miss“ und winken mir zu. Ich winke zurück. Ich bin begeistert von dieser Stadt...
Tua Pek Kong, Chinese Temple
...hier trifft man sich abends...










Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen