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Dienstag, 24. August 2010

17. - 24.08.2010: Singapore again

Ja, ja, schon klar...Ich war hier schon mal..


Aber mir hat's doch soo gut gefallen!!


Außerdem musste ich mich ausruhen von Indonesien, wieder sauber werden, Wäsche waschen und alles konsumieren, was es in Indonesien nicht gab!

Zum Beispiel Wein! 

Und Ruhe! Und frische Luft!  

In Singapur gibt es, zugegebenermaßen auch keine richtige Natur, aber dafür sind die Parks sauber und die Vögel scheinen das zu schätzen zu wissen...
Chinesischer Garten Singapore - ein kleines Stück Wildnis.









































































Es gibt auch Bildung: Bücher, Zeitschriften, Ideen! 
Unterschiedliche Kulturen alle friedlich zusammenlebend in einer Stadt!!! 

...Und die tollen Hinweis-, Gebot- und Verbotsschilder..einfach toll. Ich könnt mich reinlegen in diese Stadt.  


Verbotsschilder in Singapore - besser kann man es nicht formulieren.
Ja, ist gut. Wir haben es verstanden.




Little India...was für eine Gegend.

Im Mustafa, dem 24-Stunden-Kaufhaus, gibt es eine ganze Regalreihe nur für mixed pickles!!!



Alle kaufen bei Mustafa.

Ist das vielleicht Mustafa?

Die Leute sind bunt, die Leute sind fröhlich. 

Süß...

..und die sind alle so unterschiedlich...

Sogar der bierernste, erzkonservative Pakistani, bei dem ich mein Neehari esse, kann sich die Frage um meine Herkunft und ein schüchternes Lächeln nicht verkneifen. (Hier gibt es aber kein Foto, ich wollte dieses zarte Band nicht durch eine rüde Geste ruinieren.)

Montag, 16. August 2010

Bangka Island

Die Inselgruppe Bangka Belitung, östlich von Sumatra gelegen, fällt vor allem dadurch auf, dass es hier nicht viel zu sehen gibt. 




Im Lonely Planet sind gerade mal 2 Seiten über die ganze Inselgruppe vorhanden. Pankal Pinang, weil dort der Flughafen ist, Sungai Liat, weil es dort Strände gibt und Mentok, weil es dort ein wenig kulturelles Handwerk gibt.

Ich wohne in Sungai Liat, im Haus der älteren Schwester von D. Das Haus ist schön, der einzige Makel ist, dass es - wie so oft in Indonesien - nicht möglich ist, sich in normaler Lautstärke zu unterhalten, wenn draußen auf der Hauptstraße die aufgetunten Mopeds Vollgas geben.

Nie zuvor habe ich etwas so hassen gelernt, wie das schrille Motorengeräusch dieser Motorradfahrer! Die sich ihr altes Vehikel extra noch lauter stellen müssen und vorzugsweise im ersten Gang mit Vollgas durchs Dorf rasen, um aufzufallen. Es gibt nichts Geistloseres, Bestußteres, Verblödeteres, Unterbelichteteres!

Nachts lege ich mir Kissen auf den Kopf, aber der Verkehrslärm bohrt sich trotzdem in meinen Kopf und zerrt an den Nerven.

D. meint es gut, kennt sich aber auf der Insel nicht besonders gut aus.
In den ersten Tagen auf Bangka lasse ich aus Höflichkeit meine Bücher im Rucksack, immer noch voller Hoffnung, bei D. auf verborgene Interessen zu stoßen. Dieses Unterfangen gebe ich aber im Laufe der Zeit auf, da sich einfach kein halbwegs intellektuelles Gespräch ergibt währenddessen ich das Gefühl habe, mein Gehirn werde schon ganz porös vom Nicht-Nachdenken.

Diese eine Woche auf Bangka kann man dann wohl getrost als Tiefpunkt meiner Weltreise bezeichnen. 

In Indonesien haben mich viele Dinge einfach geschockt. Vor allem die totale Abkopplung von der Natur. Die Gedankenlosigkeit der Bevölkerung gegenüber dem Thema Müllentsorgung und -Vermeidung lag mir schwer im Magen. Genauso wie der ständige Gebrauch des Motorrads, das überall mit hingenommen wird. Das Motorrad macht jede Art von Kommunikation unmöglich und raubt einem das Gefühl, irgendwo gewesen zu sein, weil es die Atmosphäre und den Frieden der an sich schönen Orte von Anfang an zerstört.

Einen Tag besuchten wir ein Freibad, eine Art Ausflugsziel für Indonesier auf Bangka, in dem es heiße Quellen gibt und fanden was vor?
Natürlich – einen Zoo für die lieben Kleinen, in dem unter anderem ein Seeadler und ein Kragenbär zu bestaunen waren. In Minikäfigen, verdreckt bis zum Kragen!

Der Seeadler hatte es noch gut, sie hatten ihm seinen Betonboden mit einer Schicht Wasser geflutet, sodass er in der prallen Sonne wenigstens vom Meer träumen konnte.


Der Seeadler wurde, wie alle anderen Tiere auch, in Einzelhaft gehalten - ohne jegliches Grün oder Beschäftigungsmöglichkeiten in den Käfigen und auch ohne Schatten.

Der Kragenbär hingegen, dessen Bewusstsein an dem Punkt der Verzweiflung verharrt, sucht ohne Pause das Gehege nach Sicherheitslücken ab, um zu entkommen – wahrscheinlich ein Wildfang.


Dieser Tag war sehr schwierig für mich. Das Elend der Tiere allein war schon schlimm genug. Dass die Leute sich aber noch darüber freuen, so etwas an zu schauen, ist sehr sehr traurig. 

Sunglai Liat ist noch der schönste Ort der Insel. Hier gibt es eigentlich schöne Strände, die aber zugemüllt sind, weil es wegen der paar Touristen keiner für nötig hält, den Strand sauber zu halten. 

Schade um die Landschaft. Die Strände sind vermüllt. 

Trotzdem bleiben aus ungewissen Gründen die Touristen aus, die es früher jedoch gegeben haben muss, denn es gibt etliche große und teure Resorts, die aber nun alle fast leer stehen.
Ein Grund soll sein, dass die Fähre von Bangka nach Battam (nahe Singapur) eingestellt worden ist und die Insel nun schwerer zugänglich ist.
Laut D. ist der Grund für das Ausbleiben der Touristen, dass die Preise in den letzten Jahren merklich gestiegen sind, z.B. für Lebensmittel wie Fisch. Fisch wurde früher auf lokalen Märkten verkauft, jetzt aber von der Regierung aufgekauft und nach Singapur weiterverkauft, was eine Verknappung auf Bangka zur Folge hat.

Ein anderes Problem ist der fast völlig zum Erliegen gekommene Abbau von Zinnerzen. Die größte Firma, PT. Tambang Timah hat sich zurückgezogen, da der Zinnpreis gefallen ist und sich so der Abbau nicht mehr lohnt.

Zinnerzabbau. Die Leute buddeln privat auf dem schon stillgelegten Gelänge rum. Es ist gefährlich, weil der Boden porös ist und man einsinken kann (was mir sogar passiert ist). 

























Auf privater Basis gehen einige Bewohner zu den alten Abbau-Plätzen und sieben den Sand nun per Hand aus. Für ein Kilo Zinn gibt es ca. 40.000.- Rupies, umgerechnet knapp 4 Euro, bei Verkauf nach Singapur sogar 60.000 – 80.000.-






Samstag, 7. August 2010

Bogor - Wo der Jakartarianer Urlaub macht

Nach der harten Zeit in Jakarta kommt mir Bogor wie das Paradies vor.

Das Öffnen des Hotel-Fensters zum Beispiel: Nicht immer zwangsläufig eine gute Erfahrung, denn frische Luft und Ruhe sind in Indonesien ein Luxusartikel.
Erfreulicherweise ist hier in Bogor Luft vorhanden, denn die Stadt liegt 290m über dem Meeresspiegel und 60km von Jakarta entfernt.

Aber jetzt erstmal zur Anreise:

Ich fahre mit Didit, der in Jakarta wohnt, wenn er nicht gerade auf der Pelni-Fähre arbeitet. Didit hat ein Auto in Jakarta stehen, aber keinen Führerschein...
Zu dem Zwecke, nach Bogor zu kommen, holt er das Auto vom Wohnort seiner Familie ab, was allein schon ca. 5 Stunden dauert, denn der Straßenverkehr in Jakarta ist mörderisch. Sein Nachbar kommt als Fahrer mit.

Wir brechen also auf nach Bogor. Die Fahrt verläuft problemlos, bis auf einmal die Motortemperatur unerwartete Höhen erreicht. Es muss angehalten werden und Kühlwasser aus dem nahe gelegenen Bach nachgefüllt werden. Kein großes Problem, nach einer halben Stunde kann es weiter gehen.

In Bogor angekommen, gibt der Motor abermals auf. Bei jedem Versuch, mit dem Traktorschaltknüppel den Gang zu wechseln, geht der Motor aus. Die javanische Art zu fahren macht sich nun hinter uns bemerkbar – es wird gehupt und gedrängelt, was das Zeug hält.



Mit letzter Kraft ächzt der Wagen auf den Hof einer Reparaturwerkstatt.
Dort reparieren sie emsig über eine dreiviertel Stunde etwas, was sich im Nachhinein nur als Auswechseln der Kühlflüssigkeit herausstellt.


Auf einmal ist der Fahrer weg. Es wird langsam spät. D. hat ihn heimgeschickt, denn es war abgemacht, dass ich weiter fahre (wovon ich vorher nichts wusste).


Als wir vom Hof rollen, voll rein in den wahnsinnigen Straßenverkehr, kommt die Kupplung nicht.

Soviel zur Reparatur.


Vor allem ist bei diesem Auto alles auf der falschen Seite: Gangschaltung links, Blinker rechts, Scheibenwischer links, Lichts rechts. Linksverkehr.


In den ersten Minuten haue ich den Öfteren mit der rechten Hand gegen die rechte Scheibe, weil ich schalten will...

Aber soweit kommt es ja vorerst nicht...
Wir kommen nämlich keinen Meter voran, der Wagen säuft ab, sowie er Gas bekommt.

Also mit letzter Kraft abermals auf den Hof einer Werkstatt gerollt.


Die reparieren geschäftig, zeigen uns alte und neue Zündkerzen und Benzinleitungen und tauschen und wechseln dies und das. Nach 3 Stunden stellt sich heraus: Sie haben das Richtige ausgetauscht – der Wagen fährt jetzt.

Allerdings ist es jetzt dunkel, es regnet in Strömen und wir haben natürlich noch kein Hotelzimmer.

Ich kämpfe mich also durch den Verkehr, wie gesagt, alles auf der falschen Seite. Die Scheibe beschlagen, Regen, Smog, Krach, Dunkelheit und hinter uns heranrasende Motorräder, die sich wie eine Flüssigkeit kurz hinter dem Wagen entzweien und rechts und links vorbei fließen.


Nach dem ersten Hotel, was D. wusste, das aber ausgebucht ist, verfahren wir uns und kommen wieder zurück auf den Highway. Also dann – Regen, Dunkelheit, beschlagene Scheiben, Krach, Smog, alles auf der falschen Seite UND Autobahnauffahrt von rechts nach links....Ich bin bedient.

Nach 3 Stunden und ca. 10 Hotels, die alle ausgebucht sind, finden wir endlich ein Zimmer in einem schäbigen „Sterne-Hotel“ und fallen todmüde in die Betten.


Aber nun zum erfreulicheren Teil: 

Bogor selbst ist generell eine Reise wert, nur würde ich wärmstens empfehlen, den komfortablen Weg per Bahn bei Anreise aus Jakarta zu wählen. Der Taxifahrer weiß dann auch die Hoteladressen und man muss nicht selber suchen...

Da die Stadt hügelig ist, hat man an vielen Punkten eine tolle Aussicht in das Tal.





Das Must-See in Bogor ist der botanische Garten. Ein beliebtes Ausflugsziel für Ruhe suchende Jakartarianer. Sie kommen her, um durch den Park zu wandeln, Fotos zu machen oder auch nur, um einmal saubere Luft atmen zu dürfen. 

Das Highlight des Parks, das zoologische Museum, ist interessant, weil dort alle indonesischen Tierarten in ausgestopfter Form gezeigt werden.



Vor allem der Überblick über die hiesige Rattenpopulation hat es mir angetan. Das Gleiche gibt’s übrigens auch für Kakerlaken.


Überblick über die Rattenarten Indonesiens. Bogor ist eine Reise wert. 



Donnerstag, 5. August 2010

3 Tage Jakarta - Überleben im Molloch

In seinem eigenen Blog möchte man ungern maulen...schon allein, um unter seinen Lesern keine schlechte Laune zu verbreiten.

Ich werde es so verpacken: K. und ich haben uns geopfert und sind freiwillig nach Jakarta gereist, um uns das Molloch mal anzuschauen....allerdings war es kein großer Spaß....

Mein Tip: Jakarta meiden! Die Jalan Jaksa steht im Lonely Planet und ist noch die angenehmste Zone der Stadt. Hier, in der Backpackermeile Jakartas, befinden sich muffige, kleine Guesthouse-Zimmer, meist ohne Fenster und mit schlechter Klimaanlage. Das Personal lungert mit Vorliebe auf dem für Gäste vorgesehenen Balkon rum und telefoniert mit seinen Freundinnen, was wenig Platz und Gelegenheit zur Konversation unter den übrigen Gäste lässt.

Wir haben übrigens in Bloemstein Guesthouse, Jalan Jaksa, Gang 1 gewohnt. Die übrigen Guesthouses sind teurer, aber auch nicht viel besser.

Ansonsten sei die Mundschutz-Maske stark angeraten!
Trotz der schon geradezu lebensfeindlichen Bedingungen in den Straßen, eine Verschmutzung durch Abgase und dazugehöriger Lärm, die ihresgleichen suchen, trägt hier komischerweise niemand Mundschutz. Vermutlich ist die Botschaft, dass Kohlendioxid in rauen Mengen krank macht, hier in Indonesien noch nicht angekommen. 
Man merkt halt doch Unterschiede von Land zu Land – die schlauen Vietnamesen zum Beispiel fahren zwar auch alle Motorrad, aber vermummen sich dabei derartig, dass man sie nur an den unterschiedlichen Mützen und Mundschutz-Designs identifizieren kann.

In Jakarta dagegen ist Luftverschmutzung kein Thema. Gegessen wird mit Vorliebe an der Straße, wo man sein eigenes Wort nicht versteht und die Zweitakter Bajais (3-Rad-Motorradtaxis) den Grillfisch in blaue Rauchschwaden hüllen. Die ganz Coolen stecken sich noch im größten Smog lässig ihre Zigarette an.

Es gibt hier auch nicht viel Bilder. 
Wir waren einen Tag in einem Erlebnispark, nur um dem Lärm zu entkommen. 

Monitorlizzard als Aussichtsplattform. Irgendein Park, Jakarta.
Übel auch, was sie mit dem Regenwald machen...

Da liegt er nun  - der tote Baum. Und mit ihm ging ein weiteres Stückchen unserer Tierwelt, unseres Klimas und unserer Luft zum Atmen.