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Donnerstag, 29. Juli 2010

Solo, Java: Wir fressen uns durch alle Warungs

Von der schönen Vulkan-Landschaft Bromo fahren wir mit dem Zug weiter ins Flachland nach Solo, dass 65km entfernt von Yogyakarta liegt.
Der Schienenverkehr auf Java funktioniert einwandfrei – so mancher Zug und Bahnhof ist komfortabler als in Deutschland und natürlich gibt es hier Leute, die einem das Gepäck tragen... Im Zug gibt es Speisekarte an den Platz und man kann in Ruhe sein Menü auswählen, dass natürlich auch an den Platz geliefert wird. Wahlweise kann man auch von den zahlreichen Verkäufern leckeres Essen erstehen, die bei jedem Halt des Zuges in den Zug gelassen werden.
Ach ja, noch was... Die Klimaanlagen funktionieren einwandfrei, auch über 32°C Außentemperatur – es herrschen eisige 18°C im Zug. Da kann sich die Deutsche Bahn bei so manchen Service-Ideen noch 'ne Scheibe abschneiden...

Da wir in Begleitung zweier ortskundiger Freunde sind, müssen wir hier nicht viel machen, außer ins Guesthouse einchecken und morgens zum Frühstück aus der Haustür fallen. Solo erweist sich da als Paradies für leckeres Essen zu jedes Tageszeit. 

Neben angenehmen Wohnen und tollem Essen gibt’s auch noch richtig was zu sehen! Es gibt hier alle möglichen Handwerkskünste, wie Reiskräcker-Herstellung, Arrak aus Palmsaft, Tofu, Gamelan.

So 'ne Fahrrad-Tour ist lustig und zu empfehlen. Wird überall in der Stadt angeboten und von fast jedem, der 2 oder 3 Fahrräder zu Hause stehen hat. Ein Tag auf dem Fahrrad mit gemütlicher Fahrt von Sehenswürdigkeit zu Sehenswürdigkeit kostet ca. 70.000.- Rupies pro Person, die sich wirklich lohnen.


Hier in diesem Album seht Ihr die Produktion von Tofu, Arrak, Reiskräckern und mehr anhand der Fotos Schritt für Schritt erklärt. 

Vor allem die Tofu-Produktion hatte es mir angetan...





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Dienstag, 27. Juli 2010

Mount Bromo, Java - K. und ich tanzen auf dem Vulkan

Nach so vielen ruhigen Tagen auf Bali wollen wir nun endlich wieder Abenteuer! 
Da K. Abenteuer mit frühem Aufstehen und Rumlaufen ohne Frühstück verbindet, entscheiden wir uns für Bromo als unseren ersten Stopp.

Bromo ist ein Bergdorf im Osten Javas, das als beliebtes Ausflugsziel unter Indonesiern rangiert, weil es sehr hoch gelegen (ca. 1800m, geschätzt) und deshalb luftig und kühl ist. 

Ich bin prinzipiell schlecht drauf, wenn ich früh aus dem Bett muss, da hilft der beste Vulkan nichts. Außerdem hätte man den Vulkan genauso gut mittags sehen können, vielleicht sogar besser. Und es wäre wärmer gewesen. Egal, nun sind wir hier...

Die Landschaft ist wirklich einmalig. Trotz des frühen Aufstehens und des nicht stattgefundenen Frühstücks kann ich mir eine gewisse Begeisterung für den Ort nicht verkneifen, als wir auf der Aussichtsplattform alle vier Vulkane auf einmal sehen können, nämlich den Mount Bromo (2329m), den Mount Kursi (ja, wie arabisch für Stuhl, weil er eine abgeflachte Form hat), Mount Batok und Mount Semeru (3676m). 


Es ist noch zu früühh!




Endlich kommt die Sonne raus. Mt. Bromo (vorne links, rauchend), Mt. Semeru (der große hinten rechts), Mt. Kursi (der abgeflachte) und Mt. Batok (vorne).

Naja, schön, ich gebe zu, dass es hier oben nicht so schlecht ist, und wenn ich nachher auch noch ein leckeres Frühstück bekomme, ist die Welt ja wieder in Ordnung....

Als wir durch die Steinwüste am Fuße der Vulkane zum Mount Bromo fahren, habe ich dann schon ein Bakso-Suppe intus und fühle mich bedeutend besser. 

Der Mount Bromo ist 2329 m hoch und bequem durch einen kurzen ca. 30-minütigen  Spaziergang und angeschlossene 253 Stufen, die hinauf zum Krater führen, zu erreichen. 




Das Interessante am Mount Bromo ist, dass er bis heute aktiv und der Aufstieg sehr einfach und noch für den faulsten und dicksten Touristen zu bewältigen ist. Zu meinem Entzücken gibt es am Fuße des Berges Pferde zu mieten, die einen die 500m bis zu den Treppen bringen. Da bin ich natürlich dabei, obwohl es schon ziemlich teuer ist - aber dem Pferd gibt man ja gerne mal 'ne Rupie mehr.




Mount Bromo von innen.
Fazit: Bromo ist, wie ich finde, eines der interessantesten Ausflugsziele überhaupt. Wir hatten leider nur einen Tag zur Verfügung, aber auch mehrere Tage würden sich lohnen, wenn man ein Fan von Dorfleben und Wanderaktivitäten ist.


Hier die Fotos:
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Sonntag, 25. Juli 2010

Abschied von Bali

Oh mann, waren wir lange auf Bali....fast 2 ½ Monate mit kurzen Unterbrechungen. Nun bin ich aber froh, dass wir endlich mal weiter kommen.


Das, was ich aus Bali am meisten vermissen werde, ist ohnehin Sam. Aber ich weiß ja jetzt, dass ich mir um ihn keine Sorgen mehr machen muss. Er hat es geschafft, seinen Weg zu finden und wir haben mit dem Besuch unsere Freundschaft erfolgreich erneuert.
Es macht mich stolz zu sehen, wie viel er in den letzten 7 Jahren, in denen wir uns nicht gesehen haben, dazugelernt hat, wie genau er nachdenkt, wie genau er beobachtet, wie überlegt er handelt – stets verantwortungsvoll, mit einem guten Motiv, nie selbstsüchtig, nie unfair.

Kuta als Aufenthaltsort dagegen werde ich nicht vermissen – denn wie in so vielen Orten Indonesiens ist es hier viel zu laut, zu viele Motorräder und schreiende Menschen auf den Straßen. In Kuta kommt noch dazu, dass zum Beispiel in den „Touristen – Gassen“ wie Poppies Lane, die ohnehin schon so schmal sind, dass man sich schon als Fußgänger gegenseitig Platz machen muss, die Motorräder hin und her rasen, sodass man sein eigenes Wort nicht versteht – geschweige denn sich mal in Ruhe in einem der vielen offenen Shops umsehen möchte. Meist hat man noch nicht mal die Möglichkeit, vor dem Laden stehen zu bleiben, weil man schon dem nächsten Motorrad aus dem Weg gehen muss. Weil der Verkäufer des Shops sieht, dass man sich mehr auf etwas anderes konzentriert und nicht auf seinen Laden, versucht er durch lautes Rufen von allerlei Blödsinn den Motorenlärm zu übertönen und so die Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Was einen meist dazu bewegt, rückwärts aus dem Laden wieder raus zu gehen, oder erst gar nicht hinein.


Hört man sich unter Touristen um, meiden die meisten Kuta. Unter Backpackern würde man Kuta gerne meiden, nur leider gibt es keine Alternative zu Poppies in dieser Preisklasse. Denn etwas mehr außerhalb, Richtung Legian und Seminiak wird es merklich teurer, und die Preise eskalieren in der Oberschicht-Gegend um Jalan Oberoi.

Hinter Jalan Oberoi schließen sich neue Distrikte an, die aber im Moment noch spärlich bebaut sind. Man hat diese Gegend als Villenviertel verplant und ein Reisfeld nach dem anderen fällt einem modernen Betonbau, der nach 2 Jahren Risse bekommt und nach ca. 6 Jahren aussieht, als wäre er ein alter Kriegsbunker, zum Opfer.

Die Grundstückspreise (für Kauf von Land) bewegen sich nach unseren Recherchen (Stand 06.2010) so um die 35.000.000 Rupies, das sind ca. 3000 Euro pro m².

Die Gegend um Changu wird als sehr zukunftssicheres Investment gehandelt. Bis dato ist aber dort nicht viel los, außerdem ist der Strand dunkler und meist verschmutzt.

Wie dem auch sei – für meine eigene Person und Mentalität kann ich mir passendere Orte zum Leben vorstellen, als Indonesien. So würde unsere anfängliche Idee, uns in Bali mit einem Guesthouse selbstständig zu machen, für mich nur in Frage kommen, wenn wir ein wirklich gutes Grundstück zum wirklich guten Preis und einer wirklich angenehmen Gegend bekommen könnten... Man wird sehen und die Augen offen halten.... Aber nun fahren wir erstmal weiter nach Java.

Freitag, 9. Juli 2010

Nusa Lembongan

Ganz in der Nähe Balis, in einer Stunde mit dem Slow-Boat von Sanur aus erreichbar, liegt Nusa Lembongan.

Mir hat Nusa Lembongan sehr gut gefallen, weil es ruhig und noch relativ naturbelassen ist. 
Klar, es gibt auch hier schon ein paar Resorts, die die Hänge verschandeln. Wunderschöne, wildbewucherte Hänge mit schmalen Fußwegen, auf denen vor 7 Jahren (um 2003) noch Einheimische ihre Algen trockneten und auch ich voller Glück barfuß durch die Natur flanierte sind nun selten geworden. Geht man aber etwas außerhalb des Hauptortes spazieren, kann man immer noch viel Natur und märchenhaft schöne Steilküsten bewundern. 

Ein weiterer Pluspunkt auf Nusa Lembongan: Es gibt wenige Motorräder, wenig Abgase, wenig Lärm! Jeder Bali-Urlauber, der vorher in Kuta gewohnt hat, wird diesen Umstand als wahres Paradies begreifen. 

Auf Nusa Lembongan kann man sich Fahrräder ausleihen und um die Insel fahren. Die Umrundung der Insel mit dem Fahrrad ist in 3-4 gemütlichen Stunden locker möglich.

Die Insel ist bekannt für den Anbau von Speise-Algen. Es gibt dort verschiedene Sorten Algen, die auf Unterwasser-Feldern wachsen. Das Wasser rund um die Insel ist flach, geerntet werden die Algen zu Fuß mit einem Rücken-Korb oder vom Boot aus. Die Algen werden an Land gebracht und dort in der Sonne ausgebreitet und getrocknet (gras-ähnliche Sorten). Die anderen Sorten, die es in weiß und grün gibt, sind fettblättrig, sehr saftig und schön salzig. Man kann sie direkt beim Schnorcheln unter Wasser essen (vorher Schnorchel aus dem Mund nehmen) oder als Salat im Restaurant.
Algenbauern auf Nusa Lembongan






Das Schnorcheln auf Nusa Lembongan ist übrigens auch sehr interessant. Normalerweise bucht man einen Schnorcheltrip und fährt mit dem Boot raus, weil das Wasser am Strand sehr flach ist. 
Zwischen den Algenfeldern ist es zwar schwierig, den richtigen Weg zu finden, und man sollte sehr vorsichtig sein, damit man den Bauern nicht die Ernte zertrampelt. Ein Schnorchelgang lohnt sich aber trotzdem, zum Beispiel habe ich gleich zwei Muränen gesehen, die unter Steinen im Sandboden leben und zum Fressen in den Algenfeldern herum schlängeln.


Weitere Attraktionen der Insel sind die Mangrovenwälder, durch die man mit einem kleinen Boot oder schwimmend hindurch kommt. Das Wasser ist sehr trübe und der Untergrund schlammig. Wer Angst vor Tieren hat, sollte sich vielleicht besser für die Boot-Variante entscheiden, denn sowie man im Wasser stillsteht, kommen einige Lebewesen, die man ja nicht sehen kann, weil das Wasser so trüb ist, und versuchen, einen anzuknabbern.


Mangroven auf Nusa Lembongan. Hier darf man sogar schwimmen gehen! Ein wahnsinnig spannendes Erlebnis. 

Unterwasser ist es trüb, aber vermutlich voll von Leben, dass man aber nicht sehen kann. Kleine Fische knabbern einen an, sowie man stillhält. 
Außer der tollen Unterwasserwelt gibt es noch eine Besonderheit auf Nusa Lembongan, die man aber nur sieht, wenn man nicht hinsieht. Unzählige Landkrebse leben in Löchern im Wald und ziehen sich sofort in ihre Höhlen zurück, sowie man hinguckt! Man hat eigentlich nur eine Chance, die Krebse zu sehen, und zwar, indem man sich hinsetzt und auf den Boden guckt (auf keinen Fall auf die Krebslöcher starren!). Fühlen sie sich unbeobachtet, kommen sie ans Licht und verschwinden sofort wieder, sowie sie sich ertappt fühlen.


Und dann gibt es da noch das Underground-House – eine Höhle, die sich über ca. 162m² erstreckt und die ein einziger Mann allein von Hand gegraben hat! Dieses unglaubliche Bauwerk entstand, als sich der Besitzer des Grundstückes mehr und mehr mit Meditation befasste und einen Ort brauchte, an dem er sich ungestört konzentrieren konnte. So kam er auf die Idee, seinen Garten auszuheben, per Hand mit einem Spaten. Der Aushub der Höhle dauerte zwar mehrere Jahre, aber als er fertig war, zog er sich in sie zurück und hatte den perfekten kühlen, luftigen, stillen Ort, den er für seine spirituelle Entwicklung brauchte. Ohnehin war der Bau der Höhle eine geniale Idee, denn heute ernährt diese seine Kinder und Enkel, die sich mit der Führung von Touristen durch die Höhle über Wasser halten können.



Freitag, 2. Juli 2010

Bali, Lake Batur

Nachdem wir aufregende Tage in Sulawesi verlebt haben, fahre ich wieder zurück nach Bali und treffe mich nochmal mit Didit von der Pelni-Fähre. Das Schiff hat 2 Wochen Aufenthalt in Bali und D. wünscht sich, ein paar Motorrad-Ausflüge zu machen, weil man ja sonst als Seemann nie raus kommt...


Ein lohnenswertes Ausflugsziel auf Bali ist der Batur – See. Eine unglaublich schöne Landschaft, dramatische Lichtverhältnisse für tolle Fotos und ein angenehmes frisches Klima. Der See ist von Bali – Kuta in ca. 1 ½ - 2 Stunden mit dem Motorrad zu erreichen.


Was Besonderes für Touristen gibt es eigentlich nicht, mal abgesehen von ein paar Resorts, in denen man teuer essen kann oder eine Badeanstalt mit heißer Quelle. Aber allein die Fahrt zum See und seine Umrundung ist Erlebnis genug.

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